Warnsystem für fehlende Schüler

Schulministerium prüft mögliche Meldepflicht an Schulen

Die Entführung einer 10-Jährigen in Rheinland-Pfalz wirft in NRW Fragen nach einem enger gestrickten Warnsystem auf.

Das Mädchen wurde auf seinem Schulweg entführt. Der 61-jährige Sexualstraftäter zerrt die Schülerin in sein Auto und missbraucht sie. Die Schule meldet sofort, dass das junge Mädchen fehlt. Deshalb wurde das Kind schnell gefunden. In Rheinland-Pfalz ist das Melden solcher Vorfälle Pflicht. Das Schulministerium NRW prüft jetzt, ob auch unsere Schulen künftig angewiesen werden sollen, unentschuldigtes Fehlen von Schülern sofort zu melden.

Lehrerverband NRW kritisiert Umsetzung

Zwar regelt das Schulgesetz in NRW, dass Eltern zu informieren sind, wenn minderjährige Schüler unentschuldigt fehlen. Die Praxis sieht aber anders aus: Ist ein Kind nicht da, wenden sich Schulen meistens an die Eltern, das kann aber Tage dauern.

Der Präsident des Lehrerverbands NRW Andreas Bartsch zweifelt aber an der Umsetzung einer Meldepflicht: "Nehmen Sie jetzt Gymnasien mit weit über 1000 Schüler. Davon haben wir 600 im Land. Das heißt, die Schulleitung ist sozusagen morgens eine Stunde lang nur damit beschäftigt, unmittelbar zu reagieren und die Fehlzeiten zu melden."