"Dermaßen runtergewirtschaftet"Schuh-Riese Reno insolvent: Fast alle Filialen machen dicht!

„Die behalt ich gleich an!“ Ein Satz, den wir künftig wohl missen werden.
Die deutsche Schuhhandelskette Reno ist pleite, beinahe alle Filialen müssen geschlossen werden. Was wird jetzt aus den 1.100 Mitarbeitern?
Die Schuhkette Reno steht vor dem Aus – über 150 Filialen machen dicht
Reno – das ist eigentlich ist nach Deichmann die zweitgrößte Schuhkette in Deutschland. Doch Ende März reichte das Unternehmen aus Osnabrück Insolvenz ein. Die Suche nach Investoren blieb erfolglos.
Jetzt wird klar: Das künftige Reno wird nicht mehr sein als ein Schatten seiner selbst. 157 Filialen müssen schließen. Lediglich 23 Standorte sollen geöffnet bleiben. Ein paar wenige davon werden von der Kienast-Gruppe übernommen und unter dem Namen Reno weitergeführt, weitere Geschäfte werden an andere Filialisten abgegeben - ohne eine Weiterbeschäftigung für frühere Mitarbeiter.
Heißt: Für nur ungefähr 120 von 1.100 Personen im Unternehmen gibt es aktuell eine Perspektive, wie der Insolvenzverwalter Immo Hammer Valtier gegenüber der „Wirtschaftswoche“ berichtet.
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Einstiger Schuh-Gigant "heruntergewirtschaftet" - Reno hielt Krisen nicht Stand
Reno habe sich „so dermaßen runtergewirtschaftet“, dass für Investoren eine weitere Übernahme ausgeschlossen war, erklärt Hammer. So sei die Hälfte der Filialen bereits zum Insolvenzantrag ohne Strom gewesen, weil Rechnungen nicht bezahlt worden waren. Der Warenbestand sei auf 20 Prozent zurückgegangen und Neuware sei über Monate nicht mehr geliefert worden. Der Insolvenzverwalter hatte die Reno-Belegschaft bei einer Betriebversammlung am Donnerstag (25. Mai) über ihr Schicksal informiert.
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Viele Mode- und Schuhunternehmen hatten in den letzten Monaten besonders mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Die Corona-Krise, der Ukraine-Krieg, die Inflation und auch steigende Kosten und Lieferkettenprobleme zwangen einige Händler zu Filialschließungen. (lmc)


