Berichte über Vergewaltigungs-Vorwürfe
Stuttgart-Profi Karazor könnten 15 Jahre Haft drohen

Ein Fall, viele Unklarheiten: Berichten zufolge wird Bundesliga-Profi Atakan Karazor vom VfB Stuttgart Vergewaltigung vorgeworfen. Wie sein Verein aber bislang lediglich bestätigte, sitzt der 25-Jährige auf Ibiza in Haft. Karazor bestreite jede strafbare Handlung, heißt es von den Schwaben, die zu den Gründen der Inhaftierung keine Angaben machten. Fakt ist: Sollten sich die Berichte über den Bundesliga-Profi bewahrheiten, drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft.
Spanien schraubt an Gesetzen gegen Sexualstraftaten
Diese Strafe steht in Spanien auf Vergewaltigung. Sexualstraftaten werden in dem Königreich sehr ernst genommen. Das Strafrecht wird gerade mit dem „Nur Ja heißt Ja-Gesetz“ verschärft. Sexuelle Übergriffe werden nach dem Inkrafttreten des Gesetzes als Vergewaltigung betrachtet - auch wenn sich das Opfer aus Angst nicht wehrt und eine Handlung geschehen lässt.
Mit dem Gesetz reagierte die Regierung in Madrid auf mehrere Fälle von Gruppenvergewaltigungen, bei denen Täter mit milden Strafen davongekommen waren. Große Empörung hatte 2016 die Vergewaltigung einer Frau in Pamplona durch eine Gruppe von fünf jungen Männer ausgelöst. Ein Gericht sah den Tatbestand der Vergewaltigung als nicht gegeben an, weil es, wie es im Urteil von 2018 hieß, „weder Schläge noch Drohungen“ gegeben habe und das Opfer passiv geblieben sei. Das Urteil löste damals Proteste im ganzen Land aus.
Club bestätigt Festnahme, schweigt aber über Gründe
Am Samstag hatte der VfB Stuttgart mitgeteilt, dass Karazor auf Ibiza festgenommen worden sei. Über die Gründe dafür schwieg der Club mit Verweis aufs laufende Verfahren. Man sei mit den Anwälten in Kontakt.
Die Polizei auf Ibiza bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur lediglich die Festnahme von zwei 25 Jahre alten Deutschen, die von einer jungen Spanierin der Vergewaltigung beschuldigt würden. Die Identitäten der beteiligten Personen würden vorerst nicht bekanntgegeben.(sfu/dpa)