Alonso verliert Platz 3 wegen Strafe

Saudi-Arabien-GP: Bullen-Doppelerfolg nach beeindruckender Verstappen-Aufholjagd

JEDDAH, SAUDI ARABIA - MARCH 19: Race winner Sergio Perez of Mexico and Oracle Red Bull Racing (R), Second placed Max Verstappen of the Netherlands and Oracle Red Bull Racing (L) and Ben Waterhouse, Head of Performance Engineering at Red Bull Racing, celebrate on the podium during the F1 Grand Prix of Saudi Arabia at Jeddah Corniche Circuit on March 19, 2023 in Jeddah, Saudi Arabia. (Photo by Lars Baron/Getty Images)
Zweites Saison-Rennen, zweiter Red-Bull-Doppelsieg - diesmal in umgekehrter Reihenfolge als zum Auftakt: Sergio Perez (r.) vor Max Verstappen (l.)
JB / WTM, Getty Images, Bongarts

Brutale Dominanz der Formel-1-Bullen: Mit ihrem souveränen Doppelerfolg beim Großen Preis von Saudi-Arabien haben Weltmeister Max Verstappen sein Red-Bull-Team ihre geradezu erschreckende Überlegenheit zur Schau gestellt. Den Sieg musste Verstappen zwar seinem Teamkollegen Sergio Perez überlassen, er selbst raste aber fast mühelos von Startplatz 15 auf Rang zwei. Um Position kam es nach dem Rennen zu einem stundenlangen Hin-und-Her.

Alonso verliert 100. Podiumsplatz

„Fantastisch Checo“, gratulierte Teamchef Christian Horner Perez um fünften Karriereerfolg. „Es war härter als ich gedacht hatte“, meinte Perez. Dank Extrapunkt für die schnellste Rennrunde kurz vor Schluss blieb Verstappen im WM-Klassement aber knapp mit einem Punkt vor seinem Teamkollegen. "Es heute nicht so leicht war“, räumte der Niederländer nach seiner beeindruckend Aufholjagd ein.

Der Live-Ticker vom Rennen in Dschidda zum Nachlesen

Als Dritter kam wie schon beim Auftaktrennen vor zwei Wochen in Bahrain Fernando Alonso ins Ziel und feierte zunächst den 100. Podiumsplatz seiner Karriere. Nachdem der 41 Jahre alte Spanier schon seine Trophäe in den Nachthimmel gereckt hatte, kam die Nachricht von der Rennleitung: Zehnsekundenstrafe, weil er eine Fünfsekundenstrafe im Rennen nicht regelgerecht abgesessen hatte.

Hin und Her um Platz 3 - Hülkenberg verpasst Top 10

Profiteur war zunächst George Russell, der im Mercedes nachträglich von auf Rang vier auf drei kletterte. Weit nach Mitternacht in Dschidda folgte die erneute Kehrtwende: Nach einer von Aston Martin beantragten Neubetrachtung nahmen die Rennkommissare die Strafe gegen Alonso wieder zurück. Der Altmeister durfte damit Platz drei vor Russell behalten.

Rekordweltmeister Lewis Hamilton landete auf dem fünften Rang. Als Sechster und Siebter waren Carlos Sainz und Charles Leclerc im Ferrari erneut nicht mal ansatzweise in der Lage, mit dem Red-Bull-Duo an der Spitze mitzuhalten. Nico Hülkenberg verpasste im Haas als Zwölfter auch im zweiten Rennen nach seinem Comeback als Nachfolger von Mick Schumacher die Punkteränge.

Lesetipp: Altmeister Alonso verpasst Pole-Sensation in Dschidda

Für Verstappen galt vor allem eins: Schadlos die erste Runde im dichten Mittelfeld überstehen. Ein Defekt an der Antriebswelle hatte den zweimaligen Champion, der zuvor alle Trainingseinheiten auf dem superschnellen Stadtkurs dominiert hatte, am Samstag im Qualifying gestoppt. Mehr als Startrang 15 war nicht drin.

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Alonso gewinnt Start - und kassiert erste Starfe

Als Startgewinner durfte sich zunächst Alonso fühlen, aber nur kurz. Der Weltmeister von 2005 und 2006 beschleunigte von Position 2 schnell und besser als Pole-Mann Perez und übernahm die Führung. Doch kurz darauf verhängten die Stewarts eine Fünf-Sekunden-Strafe gegen Alonso: Er hatte seinen Aston Martin nicht regelkonform in die Startbox gestellt.

In der Folge zeigte Verstappen, dass er und sein Red Bull auch in diesem Jahre in einer eigenen Liga unterwegs sind. Eine Safefty-Car-Phase, ausgelöst durch einen Defekt am Aston Martin von Alonsos Teamkollege Lance Stroll, begünstigte den Titelverteidiger: Schnell in die Box, Reifen wechseln. Als das Safety-Car wieder in die Boxengasse abbog, lag Verstappen bereits auf Platz vier.

Bullen fahren ihr eigenes Rennen

Nach nicht einmal der Hälfte der Renndistanz schnappte sich der Niederländer an Alonso, der sich trotz Zeitstrafe bis dahin auf Platz 2 behauptet hatte. Auf den Führenden Perez fehlten Verstappen nun nur noch rund fünf Sekunden. Von da an fuhr das Red-Bull-Duo sein eigenes Rennen, lieferte sich bis zum letzten Umlauf auch ein Fernduell um die schnellste Rennrunde. Die schnappte sich dann Verstappen – trotz Sorge um die Antriebswelle wegen Vibrationen im Auto.

Das Fazit des zweiten Saison-Rennens heißt: Schlagen können sich Power-Bullen in dieser Saison wohl nur selbst. (wwi/dpa/sid)