Schlechte Bilanz: Nur 58 Prozent der Fernzüge in Deutschland erreichten ihr Ziel pünktlich
Satte Bahnverspätungen im Juni: Fahrgastverband Pro Bahn für dringende Investitionen
Es muss sich dringend mehr tun bei der Deutschen Bahn – es muss viel mehr investiert werden, fordert der Fahrgastverband Pro Bahn im RTL-Interview. Das Problem, es ist kein Neues – aber es hat sich verschärft: Die Verspätungen der Züge haben massiv zugenommen! Aber warum eigentlich und gibt es für die Kunden eine Chance auf Besserung? Die Zusammenfassung im Video.
Deutsche Bahn so unpünktlich wie seit 12 Jahren nicht mehr
Es sind mal zehn, mal 30 Minuten oder noch viel länger, bis der Zug endlich einfährt. Bahnkunden brauchen in diesen Zeiten starke Nerven. Im Juni haben nur noch 58 Prozent aller Fernzüge ihr Ziel pünktlich erreicht. Im gesamten vergangenen Jahr waren es noch 75,2 Prozent. Im Regionalverkehr sind 88,5 Prozent pünktlich. Die schlechtesten Werte seit zwölf Jahren. Doch woran liegt das?
Das Problem: Laut Konzernangaben sorgen Baustellen für stockenden Betrieb. „Intensive Bautätigkeit im gesamten Netz der DB sowie die sehr hohe Auslastung zentraler Schienenwege durch die Züge des Personen- und Güterverkehrs wirken sich weiter negativ auf die Pünktlichkeit aus“, erklärte ein Sprecher. Dazu kommt der große Andrang auf das 9-Euro-Ticket, der Regionalzüge häufig nicht pünktlich abfahren lässt, hieß es vom Konzern. Die gute Nachricht dabei: Seit das 9-Euro Ticket eingeführt wurde, gibt es in Deutschland weniger Schwarzfahrer. Doch wie geht es weiter mit den Verspätungen bei der Deutschen Bahn?
"Auch der jetzige Verkehrsminister tut nichts, um die Situation zu verbessern"
Laut Fahrgastverband müsse man erst mal damit rechnen, dass die Situation nicht besser werde. Man könne wohl erst ab Herbst wieder mit etwas weniger Verspätungen rechnen, wenn wieder weniger Leute wegen des auslaufenden 9-Euro-Tickets mit der Bahn fahren würden.
Das Problem erklärt Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn im RTL-Interview: „Auch der jetzige Bundesverkehrsminister tut nichts, um die Situation zu verbessern. Wenn man die deutschen Investitionen in das Schienennetz vergleicht mit Europa, dann steht Deutschland ziemlich weit an letzter Stelle, auch wenn sich die Investitionen etwas erhöht haben. Aber in der Schweiz beispielsweise wird immer noch rund vier Mal so viel in die Schiene investiert pro Einwohner und Jahr wie in Deutschland.“ (mit dpa/lwe)
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