Mordprozess in Bielefeld

Sanitäter gesteht, Arbeitskollegin erstochen zu haben

Eine 21-Jährige musste wohl sterben, weil sie ihrem Kollegen einen Korb gegeben hat. Das war zu viel für Lennart A., so die Staatsanwaltschaft. Der 21-Jährige gesteht, Hannah F. mit sechs Messerstichen getötet zu haben. Deswegen steht er seit heute wegen Mordes vor dem Landgericht Bielefeld.

„Keine abschließende Erklärung für diese Tat“

„Der Mandant sagt, dass er in Haft kaum noch schlafen kann, weil er immer wieder die Tatbilder vor Augen hat“, so Georg Schulze, Verteidiger des Angeklagten. „Es gibt letztlich keine abschließende Erklärung für diese Tat. Es ist eine Mischung aus alkoholbedingter Enthemmung und Dingen, die wir noch im Prozess erörtern müssen.“

Lennart A. hat beim Spaziergang auf Hannah F. eingestochen

Im Oktober vergangenen Jahres sind der Angeklagte und das Opfer auf einer Party. Lennart A. soll Hannah F. angebaggert haben. Die junge Frau will aber nichts von ihrem Kollegen. Wenig später möchte Lennart A. mit ihr bei einem Spaziergang darüber reden. Aber schnell zieht der Angeklagte ein Küchenmesser und sticht zu. Hannah F. wird im Bauch, Hals und in der Brust getroffen. Anwohner und Partygäste hören Schreie und eilen zur Hilfe – vergebens. Die 21-Jährige stirbt im Krankenhaus.

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Kammer prüft, ob Angeklagter nach Jugendstrafrecht abgeurteilt wird

Lennart A. flüchtet, wird später von der Polizei festgenommen. Laut eines psychiatrischen Gutachtens ist er nicht vermindert schuldfähig, aber der Angeklagte war zur Tatzeit 20 Jahre alt. Ob er nach Jugendstrafrecht oder Erwachsenenstrafrecht verurteilt wird, muss jetzt das Gericht prüfen. Im Falle der Verurteilung nach Erwachsenenstrafrecht muss er mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe rechnen. Nach Jugendstrafrecht maximal zehn Jahre. Ein Urteil soll Ende Mai fallen.