Peking im Dunst
Sandsturm tobt durch China: Feinstaublevel zehnfach über "Ungesund"-Level

Eine dicke graue Staubschicht umhüllt die Millionenstadt Peking am Dienstagmorgen. Schuld ist ein schwerer Sandsturm, der zuvor über die chinesische Hauptstadt und andere Regionen Nordchinas hinweggefegt ist.
Der Index für die Luftverschmutzung in Peking lag am Montagabend mit 1300 weit über der Skala-Obergrenze. Bereits ein Wert von 150 gilt schon als gesundheitsschädlich.
409 Millionen Menschen betroffen

Mit rund 900 lag der Luftindex in Peking auch am Dienstagmorgen immer noch auf einem gefährlichen Level. Deshalb gaben die Pekinger Behörden eine „gelbe Warnung“ vor Sandstürmen heraus. Das ist die dritthöchste Stufe in Chinas vierstufigem Wetterwarnsystem.
Für die circa 409 Millionen betroffenen Menschen vor Ort war die Sicht am Morgen bis auf wenige Meter unmöglich. Zu dicht hing der gelbe Staubnebel noch über der Stadt. Viele von ihnen wagten sich nur mit Schutzkleidung aus dem Haus und versuchten sich mit dicken KF94-Masken und Kapuzen vor den Staub zu schützen.
Erst im Laufe des Tages klarte der Staubnebel, mit verstärktem Wind, langsam auf und auch die Luftqualität verbesserte sich wieder.
Sandstürme in Nordchina nehmen zu
Laut dem chinesischen Ministerium sei der Sandsturm aus dem Süden der Mongolei gekommen und habe außer der 23-Millionen-Metropole auch andere nördliche Regionen heimgesucht. Insgesamt soll eine Fläche von 2,29 Millionen Quadratkilometern betroffen gewesen sein.
Sandstürme in Nordchina sind generell nichts Ungewöhnliches. Vor allem in Peking kommt es im März und April regelmäßig zu Sandstürmen, da die Stadt in der Nähe der großen Wüste Gobi liegt. Ungewöhnlich ist jedoch die Häufigkeit der Stürme, die Nordchina in diesem Jahr bereits heimgesucht haben. Das sind laut dem örtlichen Wetterzentrum nämlich jetzt schon mehr als der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. (cbl mit dpa)