Russland zieht vor den SportgerichtshofKehrtwende! Russland und Belarus nun doch von Paralympics ausgeschlossen

Russland und Belarus dürfen wegen des Ukraine-Krieges nun doch nicht an den am Freitag beginnenden Winter-Paralympics in Peking teilnehmen! Das gab das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Donnerstag bekannt und revidierte damit seine Entscheidung vom Vortag. Durch Boykott-Drohungen war die „Durchführbarkeit der Paralympischen Winterspiele“ gefährdet. Auch die Situation in den Athletendörfern eskaliere, wodurch die Sicherheit der Athleten unhaltbar geworden sei, teilte das IPC mit. Russland will Rechtsmittel einlegen.

Paralympics folgen nun doch IOC-Vorbild

Das IPC machte am Donnerstag – und damit keine 24 Stunden nach seiner umstrittenen Entscheidung zur Zulassung der Sportler unter neutraler Flagge – eine Rolle rückwärts. Zuvor hatten mehrere Teams, Verbände und Athleten mit einem Boykott der Spiele gedroht.

Die Ukraine-Athleten und Global Athlete gingen zudem das Internationale Olympische Komitee scharf an. "Die heutige Entscheidung ist ein weiteres Beispiel für den Würgegriff, in dem das IOC das IPC hat. Es hat diese Entscheidung beeinflusst", hieß es noch am Mittwoch. Die Funktionäre hätten "Blutvergießen und Profit über Prinzipien und Interessensgruppen" gestellt.

Nun also die Kehrtwende des IPC. Damit folgt das Komitee auch der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) um Präsident Thomas Bach. Er hatte zuvor bekannt gegeben, das Russische Olympische Komitee (ROC) zu suspendieren. Man könne "nur diejenigen zur Verantwortung ziehen, die für diesen Krieg verantwortlich sind. Dies ist die russische Regierung", sagte der 68-Jährige. Mit dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin habe er "seit mehreren Jahren" nicht mehr gesprochen, beteuerte der Olympiasieger von 1976.

Eine Reaktion folgte prompt: Russland zieht gegen den Ausschluss vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS. Sportminister Oleg Matyzin kündigte am Donnerstag laut der russischen Nachrichtenagentur TASS eine Klage an, über die der CAS "noch vor der Eröffnungsfeier" am Freitag befinden solle. (sid/dpa/ana)