"Die Leute wenden sich gegen die Falschen" Russische NHL-Stars erhalten offenbar Mord-Drohungen

Der Überfall Russlands auf die Ukraine macht sich auch in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL bemerkbar. Star-Berater Dan Milstein enthüllt, dass einige seiner russischen Klienten um ihre Sicherheit fürchten.
Berater berichtet von Belästigungen
"Wir wurden um 30 Jahre zurückgeworfen. Ich vertrete Spieler, die mich anrufen oder deren Eltern anrufen. Sie sind besorgt, ob sie in der Lage sind zu spielen, ob sie sicher sein werden", sagte Milstein, der mehr als 75 Prozent der NHL-Profis aus Russland und Belarus vertritt, gegenüber "ESPN".
Die "Diskriminierung und der Rassismus", den die russischen und belarussischen NHL-Cracks derzeit erfahren würden, sei "denkwürdig", so Milstein weiter. Die "Belästigungen" hätten ein "verstörendes Level" erreicht, so der Berater.
Dass viele seiner Klienten sich bislang nicht offen gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ausgesprochen haben, ist für Milstein kein Grund, diese zu bedrohen. "Während einiger meiner Klienten frei sprechen können, weil sie in Freiheit in Nordamerika leben, könnten ihre Familien in der Heimat ins Visier geraten und alles kann passieren", erklärte Milstein.
"Sie wollen Weltfrieden wie jeder andere auch"
Der NHL-Berater selbst wurde in Kiew geboren und wanderte später in die USA aus. "Ich bin ein stolzer US-Amerikaner, daher sage ich: Lasst uns vereint zusammenkommen. Freunde aus der Heimat haben mir gesagt, dass mein Elternhaus zerbombt wurde, ich habe in dieser schweren Zeit sechs Tage nicht geschlafen, aber die Leute wenden sich gegen die Falschen", führte Milstein weiter aus. "Ich kann zumindest für die Hälfte meiner Spieler sprechen: Sie wollen Weltfrieden wie jeder andere auch."
Wie weit die Anfeindungen gehen, erklärt Milstein an einem Beispiel. Ein Star, den er vertritt, wurde auf offener Straße angeschrien und ein Nazi genannt, anderen Profis sogar "der Tod gewünscht".
"Es handelt sich um menschliche Wesen. Es sind Eishockeyspieler. Sie nehmen an der Gesellschaft teil, zahlen Millionen Dollar an Steuern, um die USA und Kanada zu unterstützen und stehen für alle Arten von Wohltätigkeitsarbeiten", so Milstein.
Er appellierte: "Hört auf, sie wie die Aggressoren zu behandeln. Hört auf, euch wie Rassisten zu verhalten." (sport.de)