Diskriminierend oder nicht?Russen-Ausschluss: Zverev und Stich stellen sich gegen Wimbledon-Entscheidung

Michael Stich beim beim Drachenbootrennen 2019 der Michael Stich Stiftung auf der Alster. Hamburg, 14.06.2019
Hätte sich von Wimbledon ein anderes Signal in Richtung russischer Sportler gewünscht: Ex-Profi Michael Stich
gbrci/Geisler-Fotopress, picture alliance

Massiver Gegenwind für Wimbledon. Die Kritik an der Entscheidung der Veranstalter, Russen und Belarussen vom Grand-Slam-Turnier auszuschließen, stößt auf immer mehr Kritik. Nach Alexander Zverev hat auch Michael Stich den Briten vorgeworfen, ein „falsches Signal“ zu senden.

Einfach nur Tennis spielen?

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sei „durch nichts zu rechtfertigen und fügt so vielen Menschen unverschuldet Leid zu“, sagte Stich in einem Gast-Kommentar auf tennismagazin.de. Dennoch könne man einen Menschen „nicht aufgrund seiner Herkunft und seines Geburtslandes diskriminieren“.

Nur weil ein Profi aus Russland oder Belarus stamme, heiße das ja nicht, dass er die Aktionen seiner Regierung gutheiße und unterstütze: „Er will einfach nur Tennis spielen und seinem Beruf nachgehen.“

Ein anderes Zeichen wäre vielleicht besser

Es hätte eine viel größere Signalwirkung, so Stich, wenn die Spieler eine gemeinsame Botschaft im Rahmen des Turniers senden würden. Der 53-Jährige hat die International Tennis Hall of Fame aufgefordert, ein Statement zur Wimbledon-Entscheidung abzugeben. „Ein Statement im Sinne des Sports könnte ein wichtiges Signal sein, ohne zu politisch zu werden. Und es würde zum Ausdruck bringen, dass Tennis ein Sport des Miteinander und des Zusammenhalts ist“, sagte Stich.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Zverev sieht keinen Grund für Ausschluss

Zuvor hatte bereits Deutschlands Tennis-Ass Alexander Zverev mit Unverständnis auf den Ausschluss der russischen und belarussischen Profis vom Tennis-Turnier in Wimbledon reagiert. Er sehe „keinen Grund, warum sie nicht im Wimbledon spielen sollten“, sagte der 25 Jahre alte Hamburger in München vor seiner Teilnahme am ATP-Turnier in der Isarmetropole. (mli/sid)