Erst Hitze, dann BlitzeSchwüles Pfingstwetter lässt es gewaltig krachen

von Carlo Pfaff und Oliver Hantke

Ausgerechnet das lange Pfingstwochenende bringt uns die nächste brisante Wetterlage. Schwülwarme Sommerluft breitet sich aus und sorgt erst für Spitzen bis knapp 30 Grad, bevor mitunter schwere Gewitter nachfolgen und den Sommer dauerhaft ins Abseits drängen.

Erste Gewitter ab Freitag

Nach einem meist prächtigen Donnerstag kocht die Gewittersuppe bereits am Freitag mächtig auf. Wetter.de-Meteorologe Carlo Pfaff mit seiner Einschätzung: „Schon am Freitagnachmittag zieht eine erste Gewitterstaffel in den Südwesten unseres Landes. Zum Abend sind dann auch in Bayern heftige Gewitter drin, deren Reste in der Nacht zum Samstag Thüringen und Sachsen erreichen. Stellenweise drohen hierbei leider auch schon Unwetter.” Für die Gartenparty oder auf dem Zeltplatz heißt es somit Augen auf und den Radar immer im Blick haben. Denn neben Starkregen sind laut Pfaff auch Sturmböen und Hagel zu erwarten. Eine gefährliche Mischung, die uns leider am Wochenende begleiten wird.

Die Grafik zeigt das Gewitterrisiko für Freitag, 03.06.2022
Am Freitag brodelt es vor allem im Süden von Deutschland
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Schwüle Wärme breitet sich aus

Trockene Sommerluft ist natürlich in der Regel vollkommen unproblematisch. Aber wenn sich - wie am Pfingstwochenende von Süden her Feuchtigkeit untermischt - dann sieht der Wetterexperte „einen explosiven Mix auf Teile Deutschland zukommen”. Somit beginnt der Samstag zuerst noch mit einem freundlichen Wechsel aus Sonne und Wolken, der nur gelegentliche, teilweise gewittrige Regengüsse in petto hat. Doch das ändert ab dem Mittag, weiß der Meteorologe: „Punktuell können sich nachmittags und abends im Südwesten und Westen kräftigere Gewitter zusammenbrauen. Die Unwettergefahr ist zwar im Vergleich zum nachfolgenden Sonntag nicht so ausgeprägt. Aber da, wo es kracht, sollte man sich dennoch in Acht nehmen.”

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Pfingstsonntag - der Unwettertag in der Südwesthälfte

Carlo Pfaff beschreibt die Entwicklung am Sonntag: „Erst einmal geht es freundlich bis sonnig los. Und während sich der Norden und der Osten Deutschlands auch später über viel Sonne und angenehme Temperaturen freuen können, sieht es im Süden und Westen ganz anders aus.” Ab der Mittagszeit bestehe zunehmend die Gefahr intensiver Schauer, Platzregen und Gewitter mit erhöhtem Unwetterpotenzial. Pfaff verweist auf „die gesamte Spannweite der sommerlichen Wettergefahren von Hagel, Sturmböen und Starkregen”.

Die Grafik zeigt das Gewitterrisiko für Sonntag, 05.06.2022
Am Sonntag breitet sich das Gewitterrisiko nach Norden weiter aus.
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Pfingstmontag - das Gröbste ist hoffentlich durch

In der Nacht zum Montag verlagern sich die Gewitterreste ostwärts und können „von Bayern bis rauf nach Sachsen und ins südliche Brandenburg tagsüber erneut aufkochen”. Vielleicht aber nicht mit der Intensität vom Vortag, erläutert Pfaff weiter, so dass „am Montag wahrscheinlich das Gröbste durch ist”.
Das liege unter anderem daran, dass die meiste Energie mit dem Blick auf die Höchstwerte schon durch sei. Nach knapp 30 Grad am Freitag und Samstag im Südwesten gehen die Temperaturen mit den zum Teil schweren Gewittern nämlich schrittweise zurück. Der Sonntag hat noch zwischen 17 Grad an der See und 27 Grad im Osten auf dem Programm. Am Montag werden es wohl kaum mehr als 18 bis 25 Grad. Ein Abwärtstrend, der sich nachhaltig sein dürfte.

Wie geht es nächste Woche weiter, Herr Pfaff?

Carlo Pfaff: „Das Gros der Wettercomputer sieht eine durchwachsene Wetterwoche auf uns zukommen. Neben wiederholten Schauerstaffeln, die gebietsweise über uns hinwegziehen, verharren die Temperaturen oftmals bei 16 bis 25 Grad. Das passt zwar noch halbwegs in die Jahreszeit - aber richtiger Sommer sieht natürlich anders aus.” Zumindest aber sei die Unwettergefahr damit gebannt - und das ist ja auch schon jede Menge wert.

Die Grafik zeigt die Höchstwerte für Dienstag, 07.06.2022
Die Höchstwerte erreichen am Dienstag nach Pfingsten kaum noch die Sommermarke.
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(oha, cpf)