„Keine Person stand jemals so aufrecht wie Rosa Parks, als sie sitzenblieb“Rosa Parks weigerte sich vor 64 Jahren, ihren Platz im Bus zu räumen: Statue für Bürgerrechts-Ikone

Vor 64 Jahren traf Rosa Parks im Bus Nummer 2857 in Montgomery (US-Bundesstaat Alabama) eine Entscheidung. Sie würde nicht aufstehen, damit ein weißer Mann auf ihrem Platz sitzen konnte, wie es die damaligen Gesetze vorsahen. Parks wurde festgenommen – eine Welle des Protests folgte, die schließlich maßgeblich zum Anfang der schwarzen Bürgerrechtsbewegung beitrug. Auch heute ist der Mut der damals 42-Jährigen unvergessen, die am Rosa Parks Day am 1. Dezember in Montgomery mit einer Statue geehrt wurde. „Keine Person stand jemals so aufrecht wie Rosa Parks, als sie sitzenblieb“, sagte Alabamas Gouverneurin Kay Ivey bei der Einweihung.
Busfahrer rief die Polizei

Rosa Parks war auf dem Rückweg von der Arbeit nach Hause. Sie durfte im Bus nicht in den ersten vier Reihen sitzen, die ausschließlich für Weiße reserviert waren. Parks setzte sich in den mittleren Teil des Busses. Hier durften Schwarze Platz nehmen, mussten aber wegen der Rassentrennung eine komplette Reihe räumen, sobald sich ein Weißer dort hinsetzen wollte.
Genau das passierte auch am 1. Dezember 1955: Während die übrigen Personen der Reihe aufstanden, damit sich der weiße Fahrgast dort hinsetzen konnte, weigerte Parks sich, aufzustehen. Daraufhin rief der Busfahrer die Polizei und bestand darauf, dass Parks festgenommen wird. Sie wurde am 5. Dezember wegen Störung der öffentlichen Ruhe zu einer Strafe von zehn Dollar und vier Dollar Gerichtskosten verurteilt.
Martin Luther King organisierte den friedlichen Widerstand

Als Reaktion auf die Festnahme organisierte die Anti-Rassendiskriminierungs-Organisation „Woman’s Political Council“ einen Busboykott der schwarzen Bevölkerung für den 5. Dezember. Die Teilnehmerquote lag bei fast 100 Prozent. Am Abend des Tages hielt Martin Luther King eine Rede vor rund 7.000 Zuhörern in der örtlichen Kirche und kündigte an, den Boykott fortzusetzen.
Da die Stadt nicht bereit zum Einlenken war, klagten fünf ebenfalls wegen Verstößen gegen die Rassentrennung verurteilte Frauen gegen diese Praxis und beriefen sich auf die Gleichbehandlungsklausel im 14. Zusatzartikel zur amerikanischen Verfassung. Am 13. November 1956 bekamen sie vom Obersten Gerichtshof Recht – der Busboykott war einer der entscheidenden Bausteine, der der Bürgerrechtsbewegung zum Sieg verhalf.
Ihr Mut bleibt unvergessen

Parks‘ kleiner, aber umso mutigerer Akt des Widerstands machte sie zu einer Symbolfigur der Bewegung. Sie starb 2005 im Alter von 92 Jahren und bleibt unvergessen.