Banditen rufen selbst den Notruf
Rom: Verbrecherbande will Bank ausrauben und gräbt Tunnel - dann bleiben sie stecken

Eine Verbrecherbande aus Rom hat wohl zu viel „Netflix“ geguckt. Wie in der bekannten Serie „Haus des Geldes“, haben sie sich scheinbar überlegt auf ganz clevere Weise eine Bank auszurauben. Die vier Räuber dachten sich wohl: Bauen wir einen unterirdischen Tunnel, der bringt uns dann direkt zum Schotter. Aber nix da. Die Amateure blieben mitten auf dem Weg stecken, der Anführer selbst musste die Feuerwehr anrufen und um Hilfe bitten.
Mitten in Rom versuchte eine Verbrecherbande einen unterirdischen Tunnel zu bauen, um eine Bank auszurauben - und scheiterte
Italien: Banditen bauen unterirdischen Tunnel und bleiben stecken

Als der Notruf am vergangenen Mittwoch in Rom einging, ging man laut dem italienischen Nachrichtenportal „La Repubblica“ zunächst wohl davon aus, dass es sich um Bauarbeiter handelt, die sich in einer Notsituation befanden. Aber als wohl recherchiert wurde, um welche Baufirma es sich handelt, konnte keine gefunden werden.
Klar, denn die vier Männer, die den Notruf gewählt hatten, bauten diesen Tunnel auf eigene Faust, in der Annahme, den absoluten Durchbruch zu schaffen. Was sie wohl nicht bedacht haben, dass es, um einen solchen Tunnel zu bauen, Experten brauch, die im Vorfeld eines solchen Vorhabens alles genauestens berechnen, damit nichts einbricht.
Einfach so Schippe raus und drauf los graben, ist keine so gute Idee. Das haben die Verbrecher aus Rom dann wohl auch gemerkt, allerdings leider zu spät. Nämlich erst als es für einen der Bande plötzlich kein vor und kein Zurück mehr gab. Außerdem drohte die Decke einzustürzen. Die vier Kriminellen steckten also wahrhaft in der Klemme.
Rom: Rettungsaktion des Mannes im selbstgebauten Tunnel dauerte über acht Stunden

Der Anführer der Truppe höchstpersönlich soll dann, als es keinen anderen Ausweg mehr gab, den Notruf gewählt haben, heißt es. Rettungskräfte brauchten über acht Stunden, um die Ganoven heile rauszuholen. Die Feuerwehr musste dafür einen weiteren Tunnel graben.
Die Straße, mitten im Zentrum Roms, wurde, laut Bericht, komplett gesperrt. Außerdem musste sie mit einem riesigen Bagger aufgerissen werden, um den letzten der vier Banditen lebend aus dem selbst gebuddelten Tunnel herauszuholen. Dieser wurde von Sanitätern über den gesamten Zeitraum mit Sauerstoff und Wasser versorgt. Es waren mindestens 30 Feuerwehrmänner, sowie Sanitäter und Tiefbau-Experten im Einsatz, um die Kriminellen zu retten.
"Haus des Geldes"-Nachahmer müssen sich bald vor Gericht verantworten
Während der Rettungsarbeiten versuchten zwei Mitglieder der Verbrecherbande zu fliehen. Sie konnten von den Beamten aber noch rechtzeitig gefasst werden. Anschließend wurden sie wegen Widerstandes gegen einen Polizisten verhaftet.
Wie „La Repubblica“ berichtet, seien alle vier Beteiligten vorbestraft. Die Männer sollen in der Vergangenheit wegen Drogenverbrechen und Diebstahl verurteilt worden sein. Als der letzte von ihnen am Donnerstagabend von der Feuerwehr gerettet werden konnte, soll er als erstes gesagt haben: „Ich bitte euch, gebt mir Wasser“, so der Bericht. Dann sei der 35-Jährige in ein Krankenhaus gebracht worden.
Er und ein weiterer Komplize wurden nun wegen „Beschädigung“ und „fahrlässigem Zusammenbruch der Straße“ angeklagt und müssen sich schon bald vor Gericht dafür verantworten. (mca)