Prozess: Mordversuch mit einem Stein

Wollte Patrick F. seine Ehefrau Elke auf einer Radtour töten?

Wollte Patrick F. seine Ehefrau auf einer Radtour töten? Prozess: Mordversuch mit einem Stein
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Prozess: Mordversuch mit einem Stein
Wollte Patrick F. seine Ehefrau auf einer Radtour töten?

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Prozessauftakt vor dem Darmstädter Landgericht

Ein 55-jähriger Mann steht seit heute in Darmstadt vor Gericht. Der Vorwurf: versuchter Mord. Er soll mit einem Stein auf seine Ehefrau eingeschlagen haben mit der Absicht, sie zu töten.

Radtour nur ein Vorwand?

Patrick F. steht seit heute wegen versuchten Mordes an seiner Ehefrau vor dem Landgericht in Darmstadt.
Patrick F. steht seit heute wegen versuchten Mordes an seiner Ehefrau vor dem Landgericht in Darmstadt.
Anna Pauly, RTL

Am 3. April 2021 machen der Angeklagte Patrick F. und seine Frau Elke im hessischen Rödermark eine Radtour. Ihr Ziel ist die Thomashütte, ein Gutshof – zumindest denkt das die 52-jährige Ehefrau. Es ist gegen 17 Uhr als F. seine Frau mit einem 10x10 Zentimeter großen Stein von hinten attackiert. Den Stein hat der 55-jährige Angeklagte in eine Plastiktüte verpackt, schlägt damit mehrfach seiner Frau gegen den Kopf, so stellt sich die Tat für die Staatsanwaltschaft heute vorm Landgericht in Darmstadt dar. Erst als sich ein anderer Fahrradfahrer nähert, bricht F. die Tat ab, tarnt sie als Unfall. Elke F. erleidet eine Kopfverletzung, ihr Unterarm und ihre Hand sind gebrochen. Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher: Der Angeklagte nutze die Radtour nur als Vorwand, um seine Frau zu töten.

Angeklagte hatte außereheliches Verhältnis

F. ist mit seiner Frau seit 25 Jahren verheiratet. Doch zwei Jahren vor der Tat beginnt er ein Verhältnis. Elke F. ist völlig ahnungslos. Vor Gericht sagt sie heute: „Für mich war alles gut gewesen. Klar, wir haben uns mal gestritten, aber nur verbal. Als ich dann erfahren habe, dass er mich seit zwei Jahren angelogen hat, ein Parallelleben geführt hat und nie was gesagt hat. Ich war glücklich gewesen vor der Tat.“ Weiter erzählt sie, dass ihr Mann überhaupt nicht belastbar sei. Bereits kleine Dinge hätten ihn enorm gestresst. So setzte ihn wohl auch seine Geliebte unter Druck, dass er sich trennen solle. Auf der Radtour wollte er mit seiner Frau sprechen und Schluss machen. Den Stein hatte er allerdings von Anfang an schon dabei.

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Wollte er Scheidungskosten sparen?

Vor Gericht heute sagte der Angeklagte, er hätte die Ausweglosigkeit der Situation gespürt und wollte einfach nur den Druck loswerden. An seine Frau gerichtet sagt er unter Tränen: „Ich möchte mich bei dir, Elke, entschuldigen. Es tut mir total leid und ich bereue es zutiefst, das getan zu haben. Ich würde es gerne rückgängig machen, was ich dir und meinen Söhnen angetan habe.“ Angeblich sei er entsetzt von sich selbst gewesen, als er die Schreie seiner Frau hörte. Als der Richter Elke F. fragt, ob sie die Entschuldigung annehme, sagt die 52-Jährige: „Mir fällt es schwer die Entschuldigung anzunehmen. Er war immer meine Vertrauensperson. Dieses extreme Vertrauen ist so kaputt, dass ich so eine Leere habe.“ Die Entschuldigung könne sie noch nicht annehmen.

Für das Verfahren sind sieben Verhandlungstage angesetzt. (api)