Guerillakunst in Braunschweig
Riesige Spiegeleier in der Stadt aufgetaucht - aber wer steckt dahinter?

Seit ein paar Tagen schmücken sie das Braunschweiger Stadtbild und sorgen damit für viele Fragezeichen in den Köpfen der Anwohner: große, dicke Styropor-Spiegeleier. Die Verwunderung ist berechtigt, fragt man sich doch sofort, woher die Dinger kommen und was sie zu bedeuten haben.
Braunschweig: Woher kommen die Spiegeleier?

Die Spiegeleier selbst verraten nichts über ihren Ursprung, ihre Ziele oder ihre Schöpfer. Sie enthalten weder Namen, noch einen QR-Code oder sonstige Hinweise. Auch die Stadt Braunschweig selbst kann nicht über die Herkunft der mysteriösen Skulpturen aufklären. Handlungsbedarf bestehe laut der Stadt allerdings nicht. In der Hoffnung, eine Antwort auf die Eierfrage zu bekommen, fragen wir beim Sprengel Museum Hannover. Aber auch Museumsdirektor Reinhard Spieler hat keine Erklärung für die Eierkunstwerke parat: „Ich weiß jetzt auch erstmal nicht, wie es gemeint sein könnte“. Spiegeleier könne man schließlich mit vielem verbinden: von in die Pfanne hauen über Nahrungsmittelproduktion bis zur Massentierhaltung. „Das muss man aber auch nicht. Man kann auch einfach ein lustiges Design darin erkennen“, meint der Kunstexperte. Das Mysterium um die Plastikeier bleibt also bestehen.
Lese-Tipp: Verwunderung in Bremen: Plötzlich steht eine Statue im Park
Styropor-Kunst an Wänden gab es schon einmal in Niedersachsen

Es ist aber nicht das erste mal, dass Nahrungsmittel aus Styropor plötzlich in einer niedersächsischen Stadt auftauchen. Vor zwölf Jahren durften auch die Bewohner der Landeshauptstadt Hannover sich schon über neue Deko-Elemente freuen: Plötzlich ploppten dutzende Styropor-Kirschen an Wänden und Fassaden auf. Bis heute ist unbekannt, wer die Plastikfrüchte angebracht hat und warum.
Lese-Tipp: Banksy bekennt sich zu sieben Kunstwerken in der Ukraine
Braucht es denn eine Erklärung für die Eier-Kunst?

Weder bei den Braunschweiger Spiegeleiern, noch bei den vielleicht mit ihnen verwandten Kirschen in Hannover ist also klar, was das Ganze soll. Aber muss es überhaupt eine Erklärung geben? Für den Museumsdirektor Reinhard Spieler gehört es zur Kunst dazu, dass man sie nicht immer auf Anhieb versteht. Er selbst gehe mit Phänomenen wie dem der Spiegelei-Kunst immer neugierig um und empfiehlt, tolerant zu sein, das Unverständnis auszuhalten.
Am Ende muss also jeder selbst wissen, was er über die kuriosen Schmuckstücke an den Braunschweiger Wänden und Fassaden denkt.
Lese-Tipp: Bäume in bunten Röckchen: Diese Streetart ist nicht nur schön