Revolution bei Victoria's Secret: Ein Engel mit Dehnungsstreifen

Jasmine Tookes
Model Jasmine Tookes posierte im "Fantasy Bra" von Victoria's Secret und zeigt dabei ihre kleinen Makel.
Dimitrios Kambouris, 2016 Getty Images, Getty Images

Ihr habt es bestimmt letzte Woche schon gelesen: Victoria's Secret Model Jasmine Tookes wurde ausgewählt, bei der Runway-Show in diesem Jahr, den berühmten „Fantasy Bra“ zu tragen. Ein drei Millionen Dollar BH, voll besetzt mit grünen Smaragden und funkelnden Diamanten. In neun Jahren ist die bildhübsche Jasmine damit das erste afroamerikanische Model, dem diese Ehre zuteil wird. Doch damit nicht genug der Neuerungen bei dem amerikanischen Unterwäsche Giganten. Das Unternehmen hat jetzt nämlich „Behind the Scene“-Fotos des „Fantasy Bra“-Shootings veröffentlicht. Und auf den Bildern sieht man an Tookes Beinen doch tatsächlich... man mag es kaum glauben... Dehnungsstreifen! EXCUSE ME?!

Versteht mich nicht falsch. Ich finde es absolut erfrischend, dass wir tatsächlich einmal ein Victoria's Secret-Model zu Gesicht bekommen, dass nicht „100 Prozent" perfekt ist. Die Figürchen der Mädels lassen uns „Normalos“ ja ohnehin schon vor Neid erblassen. (Mir ist hier in LA mal Miranda Kerr im Sportoutfit über den Weg gelaufen, und ich kann nur sagen, da fällt einem echt nichts mehr ein...) Aber dass Victoria's Secret tatsächlich bereit ist, kleine Makel zuzugeben, ist ja dann doch „very surprising“. Immerhin reden wir hier von DEM Unternehmen, das noch im vergangenen Jahr einen ohnehin schon winzig kleinen und knackigen Popo eines der Models so stark mit Photoshop bearbeitete, dass am Ende eine Pobacke fehlte. Und nun das: unretouchierte Fotos.

Ohne Frage, ein großer Schritt in die richtige Richtung. Ob dieser allerdings geplant war, ist noch unklar. Denn da das Unternehmen bislang keinerlei Statement zu den Bildern abgegeben hat, wird in den US-Medien gemunkelt, dass die Bilder SO vielleicht gar nicht freigegeben waren und nur durch einen Zufall veröffentlicht wurden. Aber egal, denn die positive Resonanz auf die Fotos von Tookes ist so groß, dass es die Entscheidungsträger bei Victoria's Secret sicher zum Nachdenken anregen wird. Bei Twitter und Co. wurden Jasmines „Stretch Marks“ von weiblichen Usern auf jeden Fall bereits durch die Bank weg gefeiert und die unretouchierten Bilder mit viel Lob versehen. Vielleicht lernt das Unternehmen ja was draus. Andere Unterwäschehersteller wie Aerie oder Target setzen bei ihren Kampagnen ja schon etwas länger auf verschiedene Body-Types oder verzichten konsequent auf digitale Nachbearbeitung.

Auf jeden Fall schön zu wissen, dass auch die himmlischen Unterwäsche-Engel trotz allem auch nur Menschen mit Makeln (wenn auch klitzekleinen) sind, wie der Rest von uns. Hallelujah! :)

Viele Grüße aus Lalaland sendet

Jessica Mazur