Mega-Klage vom Mega-Star

Respektlose Gerüchte und Korb von Real Madrid: Cristiano Ronaldo lässt bei Instagram seiner Wut freien Lauf

ARCHIV - 23.06.2021, Ungarn, Budapest: Fußball: EM, Portugal - Frankreich, Vorrunde, Gruppe F, 3. Spieltag, in der Puskás Arena. Portugals Cristiano Ronaldo steht auf dem Feld. (zu dpa "Unglücklicher Ronaldo bekommt ungewöhnlichen Korb aus Madrid") Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo
ert exa, dpa, Robert Michael

Über Cristiano Ronaldo ist doch alles gesagt. Der Portugiese ist einer der größten Superstars des Sports, er ist der wohl populärste Fußballer der Welt. Doch den Wirbel um seine Person schätzt er zumindest in einer Hinsicht gar nicht. Transfergerüchte gehen ihm gewaltig auf die Nerven. Dabei feuert er sie selbst noch an.

"Habe nie erwogen, ihn zu verpflichten"

Cristiano Ronaldo ist unglücklich bei seinem aktuellen Arbeitgeber Juventus Turin, das deutete der Fußball-Superstar immer wieder mehr oder weniger offen an. Spätestens seit dem völlig enttäuschenden Achtelfinal-Aus in der Champions League im Frühjahr wird der Beziehung des fünfmaligen Weltfußballers und des entthronten italienischen Serienmeisters ein unschönes, schnelles Ende vorhergesagt. Kein Wunder, dass der Name Ronaldo seit Monaten bei nahezu jedem potenten Großklub Europas gehandelt wird, sogar eine Rückkehr zu seinem Heimatklub Sporting Lissabon wurde mindestens medial diskutiert. Doch so sehr der Portugiese mit seiner Situation fremdeln mag, so sehr fühlt er sich als Objekt wilder Spekulationen missbraucht. Und das empört den 34-Jährigen mächtig.

Erst am Nachmittag hatte es von prominentester Stelle eine Wasserstandsmeldung zum praktisch immer virulenten Gerücht gegeben, dass Ronaldo künftig für Real Madrid spielen werde. Mit dem Klub hatte er seine größten Erfolge gefeiert und unter anderem fünfmal die Champions League gewonnen. Verschiedene, vor allem spanische Fachmedien hatten immer wieder von wechselseitigem Interesse und großer Zuneigung berichtet. Der neue Real-Trainer Carlo Ancelotti hat aber eben jene Berichte dementiert. Unmissverständlich. "Ich habe nie erwogen, ihn zu verpflichten. Wir schauen nach vorne", schrieb der italienische Coach auf Twitter.

"Weniger reden, mehr Action"

In einem langen Instagram-Beitrag äußerte sich Ronaldo nun, nur wenige Stunden nach dem Statement Ancelottis und wohl doch unabhängig davon, zu seiner Situation - und offenbarte seinen Zorn. Unter einem Bild, mit dem der Superstar in Hochglanz inszeniert das große Schweigen um seine Zukunft, einzufordern scheint, schreibt er:

"Jeder, der mich kennt, weiß, wie ich auf meine tägliche Arbeit fokussiert bin. Weniger reden und mehr Action, das ist mein Motto seit dem Start meiner Laufbahn. Mit Blick auf das, was zuletzt gesagt und geschrieben worden ist, muss ich nun jedoch etwas klarstellen. Mehr als respektlos gegenüber mir als Mensch und Spieler ist die unseriöse Art und Weise der Medien, wie über meine Zukunft berichtet wird. Das ist vor allem respektlos gegenüber all jenen Klubs, die in diese Gerüchte mit reingezogen werden, sowie gegenüber deren Spielern und Mitarbeitern.

Meine Geschichte bei Real Madrid ist geschrieben. Sie ist erfasst. In Worten und Zahlen, in Trophäen und Titeln, in Rekorden und Schlagzeilen. Sie findet sich im Museum des Bernabeu-Stadions und ist genauso in den Gedanken jedes Fans dieses Klubs verankert. Und über das hinaus, was ich erreicht habe, erinnere ich mich, dass ich in diesen neun Jahren eine Beziehung von tiefer Zuneigung und Respekt für die Real-Fans hatte, die ich bis heute behalten habe und die ich immer schätzen werde.

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"Er betrachtet seine Etappe in Turin als beendet"

Neben dieser jüngsten Episode (die Gerüchte um eine Real-Rückkehr) gab es häufig auch noch Nachrichten und Geschichten, die mich mit einer Reihe von weiteren Vereinen in vielen verschiedenen Ligen in Verbindung gebracht haben - obwohl sich in all der Zeit niemand jemals darum gekümmert hat, tatsächlich die Wahrheit herauszufinden. Deswegen breche ich jetzt mein Schweigen, um zu sagen, dass ich es nicht weiter zulassen kann, dass die Leute mit meinem Namen spielen. Ich bleibe fokussiert auf meine Karriere, zeige mich engagiert und bin bereit für alle Herausforderungen, denen ich mich in Zukunft noch stellen muss. Alles andere? Alles andere ist nur Gerede!" Eine Zukunft bei Manchester City? Real Madrid? Sporting Lissabon? Oder - ganz spektakulär - ab kommendem Sommer an der Seite des ewigen kongenialen Widersachers Lionel Messi als Teil der Pariser Fußball-Supergroup? Ronaldo will von all dem nichts mehr hören.

Doch so klar er sich Spekulationen zu seiner Zukunft verbat, so dröhnend ist zwischen den Zeilen auch das Schweigen zu seiner Situation in Italien: Bei Juventus Turin besitzt der Torgarant noch einen Vertrag bis 2022, in den letzten beiden Saisons erzielte er insgesamt 60 Ligatreffer. Ein Bekenntnis, auch künftig für die Alte Dame auf Torejagd gehen zu wollen, gibt Ronaldo nicht ab. So befeuert der Weltstar die Gerüchteküche nur weiter, durch Unterlassung. "Cristiano betrachtet seine Etappe in Turin als beendet", schrieb noch am Dienstagmorgen die Fachzeitung "AS", auch die Kollegen vom italienischen Sport-Blatt "Corriere dello Sport" berichten ausdauernd, dass Ronaldo längst Absetzbewegungen eingeleitet habe. So flammend sein Plädoyer gegen die Degradierung zum Spekulationsobjekt daherkommt, so unwahrscheinlich ist es, dass es den Wirbel um einen der populärsten Sportler des Planeten beenden wird. Eher im Gegenteil. (ter/tno)