FIA-Untersuchung gegen Singapur-Sieger Perez

Red-Bull-Berater Marko: "Es gibt generell zu viele Regeln"

Formula One F1 - Dutch Grand Prix - Circuit Zandvoort, Zandvoort, Netherlands - September 3, 2022 Red Bull advisor Helmut Marko before qualifying Pool via REUTERS/Christian Bruna
Red-Bull-Berater Helmut Marko, ist der Meinung, dass es zu viele Regeln in der Formel 1 gibt - da kann man dann schon mal den Überblick verlieren
DK, Pool via REUTERS, CHRISTIAN BRUNA

Für Red-Bull-Berater Helmut Marko wäre Sergio Perez auf jeden Fall der moralische Sieger des Grand Prix von Singapur geblieben – selbst wenn er durch eine Strafe der Rennkommissare Platz 1 an Ferrari-Mann Charles Leclerc verloren hätte. Perez selbst gab von Anfang an den Ahnungslosen, beharrte darauf, dass er gar nicht wisse, was er falsch gemacht haben soll.

Stimmen und Reaktionen zum Rennen auf dem Marina Bay Circuit in Singapur.

Sergio Perez (Red Bull Racing, Sieger)

Es war mit Sicherheit die beste Leistung in meiner Karriere. Das Aufwärmen der Reifen war schwierig. Die letzten Runden waren sehr intensiv. Ich habe das im Auto gar nicht gemerkt, erst als ich dann ausgestiegen bin. Ich habe keine Ahnung, was ich falsch gemacht haben soll. Sie haben mir nur gesagt, dass es eine Strafe geben könnte. Mal sehen, was passiert. Für Max wäre es schön, wenn er den Titel in Japan klar machen könnte – auch für unseren Motorenpartner Honda.

Charles Leclerc (Ferrari, 2. Platz)

Ich habe natürlich gepusht. Es lag auch an dem schlechten Start, da hatte ich durchdrehende Reifen. Danach war das Rennen einfach schwierig. Körperlich war es schon schwierig. Jetzt muss ich erstmal gut schlafen und mich dann vorbereiten auf das Rennen in Japan.

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Carlos Sainz (Red Bull Racing, 3. Platz)

Ich bin im Nassen nie in einen Rhythmus gekommen und konnte mit den beiden an der Spitze nicht richtig folgen. Unter diesen Bedingungen musste ich mich mit dem 3. Platz zufrieden geben. Es ist gut für die Konstrukteurswertung, aber schade, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Es war verrückt, wie lange es gedauert hat, bis die Strecke abgetrocknet war. Wir sind ständig herumgerutscht.

Helmut Marko (Motorsportberater Red Bull Racing)

Nach unserer Erfahrung ist die Strafe, wenn sie ausgesprochen wird, fünf Sekunden. Wenn es zehn Sekunden werden, wäre das lächerlich. Es mindert nicht die Leistung von Sergio Perez. Egal was passiert, er bleibt für uns der moralische Sieger. Der Schlüssel war der Superstart, dann hat er keinen Fehler gemacht, nur zwei kleine Verbremser. Auch am Ende, als wir ihm gesagt haben, er soll einen Vorsprung herausfahren, hat er das super gemacht.

Bei so einem turbulenten Rennen, wo es ganz entscheidend ist, wo und wann man wechselt, kann so was passieren. Es gibt generell zu viele Regeln. Eine Zehn-Sekunden-Strafe wäre nicht gerechtfertigt. Aber am Ende würde es nichts an der Leistung von Sergio Perez ändern und auch nichts an der Weltmeisterschaft.

Das war keine Geburtstagswochenende für Max. Am Freitag erst die Probleme mit dem Setup, dann die Sache im Qualfying und beim Start ist er dann mit dem falschen Modus losgefahren. Max wollte zu viel erreichen und mit dem Start war es dann gelaufen. Auch weil das DRS erst so spät aufgemacht werden durfte, dann ist es auf dieser Strecke schwierig zu überholen.

Mattia Binotto (Teamchef Ferrari)

Der Start von Charles Leclerc war nicht gut, das hat natürlich das ganze Rennen beeinflusst. Er hatte zunächst eine gute Reaktionszeit, danach aber durchdrehende Reifen. Aber für die Konstruktionswertung war es ein gutes Wochenende. Das Auto war gut, im Nassen und im Trockenen. Das ist das Positive an diesem Wochenende. Wir haben einige Probleme gelöst, jetzt müssen wir sehen, was die Stewards entscheiden. Es waren zwei Verstöße hinter dem Safety Car.

Max Verstappen (Red Bull Racing, 7. Platz)

01.10.2022, Singapur: Motorsport: Formel-1-Weltmeisterschaft, Grand Prix von Singapur, 3. Freies Training: Max Verstappen aus den Niederlanden vom Team Oracle Red Bull reagiert vor dem 3. Freien Training. Foto: Then Chih Wey/XinHua/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Max Verstappen: "absoluter Mist"
lf bsc, dpa, Then Chih Wey

Am Start habe ich den Motor in den Leerlauf geschickt, weil ich die Kupplung zu schnell habe kommen lassen. Ich habe versucht, zu überholen. Aber manchmal steckst du einem Zug drin und bekommst dann die Reifen nicht auf Temperatur. Es fing eigentlich schon am Samstag an. Entweder du kommst nach vorne oder es ist frustrierend. Platz 7 ist besser als Platz 8, aber für das, was wir im Training gezeigt haben, was das absoluter Mist. Dafür bin ich nicht hier.

Sebastian Vettel (Aston Martin, 8. Platz)

Es war okay, vielleicht wäre es ein bisschen mehr drin gewesen. Die Runde, in der wir an die Box gefahren sind, war zu früh. Da haben wir Zeit verloren. Es ist natürlich schwer in der Situation. Aber nach der Erfahrung vom Samstag wusste ich, dass es sehr lange dauert, bis die Strecke abgetrocknet ist. Ein, zwei Runden später zu stoppen, wäre besser gewesen. Am Ende war es nicht möglich, den Platz gegen Verstappen zu verteidigen. Es war vor allem anstrengend für den Kopf, die richtige Linie zu finden, wo es trocken ist. Körperlich war es nicht so anstrengend.

Lewis Hamilton (Mercedes, 9. Platz)

Wir haben es eigentlich ganz anständig hinbekommen an diesem Wochenende. Es ist wirklich unglücklich, dass es so gelaufen ist. Ich habe alles versucht, und wenn dir dann die Reifen so blockieren wie in Runde 7, dann schwindet die Zuversicht. Wenn du so einen Fehler machst, versucht du es von neuem. Es war nicht so ein toller Tag. Ich glaube nicht, dass ein Podium drin gewesen wäre. Vielleicht wäre ein Undercut möglich gewesen, aber das hat nichts mehr gebracht, nachdem ich mich verbremst hatte. Ich werde mich erholen und wieder zurückkommen.

Mick Schumacher (Haas, 13. Platz)

Mick Schumacher (GER) Haas F1 Team.
29.09.2022. Formula 1 World Championship, Rd 17, Singapore Grand Prix, Marina Bay Street Circuit, Singapore, Preparation Day.
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Mick Schumacher: "Der sechste Platz wäre möglich gewesen"
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Schade, weil die Chance auf Punkte da war. Die Hauptursache war der Crash mit George Russell. Ich glaube, dass es Daniel Ricciardo genau richtig gemacht hat, noch eine Runde mit dem Wechsel zu warten. Der sechste Platz wäre möglich gewesen. Natürlich war George mit seinem Auto ein Stück schneller, aber unter diesen Bedingungen ist das anders. Ich verstehe, dass er auf die trockene Spur kommen wollte, aber die war von mir besetzt. Am Ende war es eine Lose-Lose-Situation für uns beide. Insgesamt war es ein sehr schönes Wochenende. Ich habe sehr viel Spaß gehabt, die Strecke kennenzulernen. Es hat sehr viel Spaß gemacht auf den Inters im Nassen, das liegt unserem Auto.

Andrew Shovlin (Chefingenieur Mercedes)

Lewis hatte eine ganz ordentliche Pace auf dem ersten Stint. Aber dann steckte er hinter dem Ferrari fest, wir sind einfach nicht vorbeigekommen. Insofern war der erste Stint natürlich frustrierend. Dann ist alles schief gegangen, was schief gehen konnte, wir sind weit zurückgerutscht. Wir müssen das analysieren. Insgesamt waren es mehr Tief- als Höhepunkte. Wir hatten eigentlich eine ganz anständige Pace auf den Longruns. Aber ohne DRS ist es auf dieser Strecke schwierig zu überholen.

Wenn wir freie Luft hatten, wart es okay, aber wenn wir im Verkehr waren, war es schwierig. Da müssen wir uns wirklich noch die Details anschauen und schauen, was wir besser machen können. Wir brauchen einfach ein schnelleres Auto. Wir müssen einfach schauen, dass wir weiter nach vorne kommen und noch einen Rennsieg holen in diesem Jahr.

Andreas Seidel (Teamchef McLaren)

Ich bin superhappy. Das Team hat einen Superjob gemacht und die Fahrer haben einen Superjob gemacht, einen absolute Weltklasseleistung. Die Fahrer haben 22 Punkte eingefahren, was uns zurückbringt auf Platz 4 der WM. Wichtig war, dass beide Fahrer das richtige Maß an Risiko gefunden haben und die Kommunikation im Team, um den richtigen Zeitpunkt zu finden für die Reifenwechsel.