Unglaublicher Fall aus Schweden
Neue "Eltern" bereuen Adoption und bringen Kind zurück in russisches Kinderheim

Es ist eine traurige Geschichte, ausgetragen auf dem Rücken eines kleinen Kindes. So klein, dass es unmöglich zu sagen ist, wie gravierend die Folgen für das Mädchen sind. Zwei Jahre alt ist die Kleine, als ihre Mutter stirbt. Sie kommt in ein russisches Waisenhaus, wird zur Adoption freigegeben. Eine schwedische Familie nimmt sie auf, gibt dem Kind ein Zuhause. Dann plötzlich der Salto rückwärts – die Familie bereut die Adoption, zitiert die "Bild"-Zeitung das schwedische Blatt "Dagens Nyheter". Sie bringt das Kind muss zurück in die russische Heimat, die es nicht kennt, nicht kennen kann.
Jugendamt informiert, weil das Kind nicht mehr zum Vorschulunterricht kommt
Dem Bericht zufolge ist der Fall unklar, viele Fragen sind ungeklärt. In Russland gebe es nach dem Tod der Mutter keine lebenden Verwandten, da der Vater unbekannt sei. Nach Schweden gekommen ist das Mädchen, weil ein Onkel, der in dem skandinavischen Land lebe, gemeinsam mit seiner Frau die Adoption beantragte. Obwohl zwischen Schweden und Russland kein Adoptionsabkommen existiert, wurde dem Antrag zugestimmt, das Mädchen sei 2019 im Alter von zwei Jahren in seine neue Familie gekommen.
Die lebe in der Kleinstadt Tranas, soll ein großes Haus besitzen und vermögend sein, so die Zeitung. Allerdings habe es von vornherein Probleme gegeben. Betreuer aus dem Kindergarten sollen sich mehrfach an das Jugendamt gewandt haben. Im vergangenen Dezember sei das Kind nicht mehr zum Vorschulunterricht gekommen. Als es auch nach Weihnachten nicht erschien, hätten die Pädagogen die Behörden informiert, heißt es weiter.
Eine Stellungnahme habe das Paar den Berichten zufolge trotz wiederholter Anfrage nicht abgeben wollen.
"Wenn sie das Kind auf einer Straße in Schweden ausgesetzt hätten, wäre es eine Straftat gewesen"
Mitarbeiter des Jugendamtes seien der Sache auf den Grund gegangen und hätten die erschütternde Wahrheit erfahren: die Adoptiv-Familie hätte es bereut, das Mädchen aufgenommen zu haben und die zu diesem Zeitpunkt Vierjährige zurück nach Russland gebracht.
Wo sich das Kind inzwischen aufhält, sei unbekannt. Ein schwedischer Anwalt möchte es nach Schweden zurückholen, um eine neue Pflegefamilie zu finden, heißt es weiter. Schließlich habe das Mädchen durch die Adoption die schwedische Staatsbürgerschaft. Die russischen Behörden seien dagegen, die ursprüngliche Adoption sei rückgängig gemacht worden.
Wie die Geschichte des Kindes weitergehen wird, ist unklar. Laut dem Zeitungsbericht äußerte eine Mitarbeiterin des Jugendamtes in Schweden: „Wenn sie das Kind auf einer Straße in Schweden ausgesetzt hätten, wäre es eine Straftat gewesen." Aber ein Kind in ein Kinderheim zu bringen, sei kein Verbrechen. Daher gebe es keine rechtliche Handhabe. Zumal es kein Abkommen zwischen den beiden Ländern gibt. (uvo)