Quietscheentchen statt cooler Sheriff-Sound: So schräg klingen die neuen Sirenen der deutschen Polizei

Kennen Sie schon 'Yelp' und 'Flasher'? Wenn Sie auf deutschen Straßen unterwegs sind, könnten sie Ihnen bald begegnen – so heißen die neuen Signale, mit denen Polizeiwagen neben Blaulicht und Martinshorn auf sich aufmerksam machen können, wenn die Beamten ein Fahrzeug stoppen wollen. Die Hamburger Polizei beginnt jetzt mit der Aufrüstung seiner Einsatzfahrzeuge und stellte den neuen Jaul-Ton vor, der eigentlich den filmreifen Sound der US-Cops als Vorbild hat. Doch der Klang der deutschen Variante dürfte viele Autofahrer eher an Quietscheentchen erinnern als an coole Sheriffs.

Ein Fahrzeug der Hamburger Polizei mit neuen Warn- und Unterstützungssignalen ist am 19.03.2014 bei einem Pressetermin in Hamburg im Rückspiegel eines Autos zu sehen. Mit den neuen Licht- und Tonsignalen, ein rotes Blitzlicht ("Flasher") und ein schriller Heulton ("Yelp"), will die Polizei Hamburg künftig Verkehrskontrollen durchsetzen. Foto: Christian Charisius/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Wenn der Autofahrer ein Quietscheentchen hört, kann es im Rückspiegel schon so aussehen.

Die Pläne für die neuen Signale sind schon einige Zeit bekannt und wurden heiß diskutiert – jetzt sind sie Realität: Reagiert ein Fahrer nicht auf die wie bisher eingesetzte Leuchtschrift 'Stopp Polizei', können die neuen Signale dazu geschaltet werden. Dazu gehört ein rotes Blitzlicht ('Flasher') und eben der Heulton 'Yelp', der am Ende aber etwas sehr schrill geraten ist.

Autofahrer müssen daraufhin an der nächsten geeigneten Stelle anhalten. Gefährliche Überholmanöver, zu denen sich die Polizisten oft gezwungen sahen, sollen dadurch seltener werden.

Bundesländer entscheiden selbst

Die Einführung der ergänzenden Technik ist mit einer seit 1. August 2013 geltenden bundesweiten Rechtsgrundlage möglich. Ob sie davon Gebrauch machen, entscheiden die für die Polizei zuständigen Länder selbst. Mehrere Länder haben Interesse, Vorreiter war Hessen. Der heulende Ton darf nur zusammen mit dem roten Blinklicht für Anhaltemanöver vorausfahrender Wagen aktiviert werden.

Die Polizei Hamburg sei unter den ersten im Bundesgebiet, die die Technik verwendeten, sagte ein Sprecher. Ein Großteil der Streifenwagen wird in den nächsten zwei bis drei Wochen mit der Software für die neuen Signale ausgerüstet. Blaulicht und Martinshorn werden aber weiterhin genutzt, um der Polizei im Einsatz freie Fahrt zu verschaffen.