Ausbildungswege NRW

Programm der Landesregierung

Autos sind sein Ding. Deshalb macht Mohamed Jad El Aboussi eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker in einer Werkstatt in Gelsenkirchen. Doch der Weg dahin war nicht leicht. Zuerst bekommt der 18-Jährige nur Absagen. Geholfen hat ihm das Programm „Ausbildungswege NRW". Darum geht es heute auch bei einem Pressetermin in einem Werkzeugbaubetrieb im Pott. Neben Mohamed sind noch weitere Azubis aus unterschiedlichen Unternehmen am Start und Arbeitsminister Laumann. Er hat das Ganze ins Leben gerufen. Denn viele Ausbildungsplätze sind nicht besetzt. Außerdem fehlen 400.000 Fachkräfte in Nordrhein-Westfalen:
„Wenn ich mir angucke, wie viele Menschen bei uns arbeitslos sind, dann haben davon ganz, ganz viele leider keine Berufsausbildung. Und ich finde, deswegen ist es so wichtig, dass wir es schaffen, dass die jungen Menschen, auch wenn das mit der Schule nicht so glücklich gelaufen ist, dass sie trotzdem eine Berufsausbildung haben.“
Genau denen soll das Programm helfen und Praktika vermitteln, um dann einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Für den Chef des Werkzeugbaubetriebs eine gute Sache. Er hat vier Azubis im kaufmännischen Bereich eingestellt. Für Andreas Zwaka muss die Politik aber noch viel mehr tun:
„Man muss den Auszubildenden auch eine Perspektive schon vorher geben. Was ist nach den dreieinhalb Jahren? Und das ist die letzten Monate oder die letzten zwei drei Jahre nicht mehr so in den Vordergrund gestellt worden. Weil wir halt nicht mehr in Deutschland so wettbewerbsfähig sind, wie ich es mir auch für mich wünsche."
Gründe dafür sind: hohe Abgaben. Zu viel Bürokratie. Teure und zum Teil unsichere Energie. Außerdem: Der Fachkräftemangel. Gegen den hat Karl-Josef Laumann das Ausbildungsprogramm ins Leben gerufen. Dafür gibt´s jährlich rund 17 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Landeshaushalt. Seit 2008 finanziert das Ganze auch die RAG-Stiftung – mit 23 Millionen Euro. Die Stiftung unterstützt Projekte in ehemaligen Bergbaugebieten: „Gerade Industriejobs sind für junge Leute wichtig. Es muss nicht jeder studieren. Wir brauchen ganz viele Häuptlinge, aber wir brauchen noch mehr Indianer. Also diejenigen, die dann auch operativ arbeiten, die sind ganz wertvoll, nicht nur für die Gesellschaft, sondern insgesamt für ein gutes Zusammenarbeiten."
Seit Juli 2023 sind rund 5.800 junge Menschen bei dem Programm dabei. Mehr als die Hälfte hat mittlerweile eine Lehre oder einen Job. So wie Mohamed Jad El Aboussi: Er will nach seiner Ausbildung noch den Meister machen.