Wie Sie erkennen, dass auch Ihr Baby Hilfe brauchtStill-Probleme: Baby durch zu wenig Milch fast verdurstet

Jede Mutter will nur das Beste für Ihr Baby – umso schlimmer war es für Cara Strickland aus England, ihr dehydriertes Baby nur drei Tage nach der Geburt im Krankenhaus zu sehen. Durch Probleme beim Stillen war der frischgebackenen Mama nicht aufgefallen, wie wenig ihr Kind getrunken hatte. Doch wie schnell passiert so etwas, und woran erkennt man, wenn das Baby zu wenig Flüssigkeit im Körper hat?
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Probleme beim Stillen: Cara Strickland hat Schuldgefühle
Stillen ist in vielerlei Hinsicht das Beste für ein Neugeborenes. Daher wollte Cara Strickland ihrem Baby unbedingt die Brust geben, wie sie im „Insider“ schrieb. Doch ihre Hebamme prophezeite ihr, dass sie zu flache Brustwarzen habe und deshalb Schwierigkeiten mit dem Stillen bekommen würde. Im Juli 2019 wurde Caras Tochter geboren, und die Probleme begannen. Als Hilfsmittel gab eine Krankenschwester ihr einen Brustwarzenschutz. Die Stillberaterin im Krankenhaus drückte die Milch auf einen Löffel und gab sie der Tochter in den Mund, da es mit der Brust nicht funktionieren wollte. Doch Cara gab trotz der Rückschläge nicht auf. Aber langsam begann das Baby lethargisch zu werden.
Als die Familie wieder zuhause war, schlief die Kleine immer mehr und zeigte kein Interesse am Essen. Cara beunruhigte das zunächst nicht, doch bei ihrem Mann schrillten die Alarmglocken. So riefen die Eltern im Krankenhaus an. Die Schwester am Telefon riet der Familie, dem Neugeborenen sofort Säuglingsnahrung zu geben. Und tatsächlich saugte die Tochter das Fläschchen schnell leer. Für Cara ein emotionaler Moment, wie sie bei „Insider“ schrieb: „Ich weinte, als ich sie fütterte. Ich hatte es nicht geschafft, ihre grundlegendsten Bedürfnisse zu erfüllen. Wie kann ich ihre Mutter sein, wenn ich nicht erkenne, dass sie hungert?“ Nachdem die Flasche ausgetrunken war, rief die Krankenschwester wieder an. Die Eltern warteten auf eine nasse Windel, die aber nicht kam. Die Schwester riet: „Bringen Sie sie in die Notaufnahme!“ Sie befürchtete, dass das Baby dehydriert sei.
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Caras Tochter muss ins Krankenhaus
Im Krankenhaus wurde sich sofort um das kleine Mädchen gekümmert: „Sie waren gerade dabei, den Katheter zu legen, als sie alle anpinkelte. Ich habe noch nie so erleichtert gelacht.“ Doch der Arzt deutet noch einmal darauf hin, wie kritisch die Situation hätte werden können. Hätte die Familie nicht mit der Säuglingsnahrung begonnen, hätte die Tochter von Cara mit großer Sicherheit einen Hirnschaden davongetragen.
Cara und ihr Mann sind noch einmal mit dem Schrecken davongekommen, doch die Enttäuschung hing ihr noch eine Weile nach: „Obwohl ich die Stillberaterin aufsuchte, Pumpen mietete und kaufte und mich an einen Zeitplan hielt, brachte ich nur eine Vorspeise zustande. Sie hat nie gesaugt. Im August, dem nationalen Stillmonat, versuchte ich drei Wochen lang alles. Immer wieder sah ich Bilder von Frauen in weißen Kleidern, die ihre Babys auf Feldern stillten - das ultimative Bild dessen, was ich nicht tun konnte.“
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Doch wie schnell dehydriert ein Baby wirklich, und woran erkennt man das?
Medizinjournalist und Präventionsarzt Dr. Christoph Specht erklärt, dass zu Beginn Schwierigkeiten beim Stillen kein Problem seien und sich diese meist nach kurzer Zeit von selbst regulierten. Wenn es jedoch langfristig Probleme beim Stillen gäbe, solle unbedingt auf eine Alternative umgestiegen oder zugefüttert werden.
Doch wodurch kommen die Probleme überhaupt zustande? Laut Dr. Specht gibt es viel Auslöser. So trete zum Beispiel häufig eine Brustwarzenentzündung auf oder dass das Baby kurzzeitig einfach nicht trinken wolle. Im Falle von Cara Strickland seien anatomische Ursachen das Problem. Flache Brustwarzen könnten das Saugen für das Kind erschweren sowie eine geringe Milchproduktion verursachen. Auch wenn beim Kind Probleme mit dem Zungen- oder dem Lippenband bestehen, falle dem Säugling das Trinken schwerer, da er einfach nicht genug Kraft habe. Wenn diese Probleme auftreten und nicht richtig betreut werden, könne es zu einer Dehydrierung kommen, so Specht. Diese sei laut dem Mediziner jedoch selten und könne im Vorhinein verhindert werden.
Um zu überprüfen, ob ein Baby genug Flüssigkeit im Körper hat, könne man zum Beispiel mit dem Zeigefinger leichten Druck auf die Schleimhäute im Mund ausüben. Bleibt die Stelle länger weiß und das Blut fließt nicht direkt zurück, solle dem Kind dringend Flüssigkeit zugeführt werden. Auch wenn sich das Wesen des Kindes ohne Grund verändere und es apathisch und teilnahmslos werde, könne dies auf eine Dehydrierung hinweisen, so der Experte.
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