Polizeikontrolle eskaliert: Tödliche Schießerei in einem Zug im Allgäu
Im Allgäu ist eine routine-mäßige Polizeikontrolle in einem voll besetzten Zug von Kaufbeuren nach Kempten eskaliert. Zwei Polizisten kontrollierten am Freitag die Fahrgäste, als ihnen auffiel, dass ein Passagier zur Fahndung ausgeschrieben war. Bei der Kontrolle des Gesuchten kam es zu einer Schlägerei, in deren Folge mehrere Schüsse fielen. Drei Menschen wurden schwer verletzt, ein Mann starb.

Als die Polizisten den 20-Jährigen, gegen den ein Haftbefehl zur Vollstreckung einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten wegen räuberischen Diebstahls vorlag, kontrollierten, kam es zu einem Handgemenge. Dabei wurden mehrere Schüsse abgefeuert, ein Polizist wurde am Bein getroffen. Sein Kollege erlitt mehrere Schläge auf den Kopf. Beide mussten schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.
Nach der blutigen Schießerei kam es bei Günzach zu einer Notbremsung des mit etwa 400 Fahrgästen voll besetzten Zuges. Dabei flüchteten die beiden mutmaßlichen Täter mit den anderen Fahrgästen aus den Waggons. Vermutlich verließen die beiden Straftäter den Zug noch während dieser rollte, denn wenig später fand man neben den Gleisen die völlig entstellte Leiche eines 20-jährigen Mannes. Ein Polizeisprecher teilte mit, dass es sich "bei der toten Person um die Person handelt, die im Zug kontrolliert wurde und bei der auch die Fahndungsausschreibung festgestellt wurde."
Der andere mutmaßliche Täter wurde schwer verletzt aufgefunden und in eine Klinik geflogen. Er liegt im Koma, ist allerdings außer Lebensgefahr. Einer der beiden Polizeibeamten konnte nach Behandlung einer Platzwunde die Klinik bereits wieder verlassen. Sein Kollege, der durch einen Beinschuss schwer verletzt worden war, muss dagegen noch einige Tage im Krankenhaus bleiben.
Die genauen Hintergründe der Tat und vor allem der Hergang des dramatischen Geschehens sind noch unklar. Aus ermittlungs-taktischen Gründen wollte die Polizei noch nicht preisgeben, welcher Nationalität die beiden Männer angehören und wem die Waffe gehörte mit der geschossen wurde.