Sie wollten Geldautomatensprenger packen

Polizisten verunglücken bei Verfolgungsjagd

Matthias Balk
In Niedersachsen werden regelmäßig Geldautomaten gesprengt. (Symbolbild)
deutsche presse agentur

Schon wieder ist ein Geldautomat in Niedersachsen in die Luft gesprengt worden! Diesmal in Melle. Mit Hilfe eines Tricks kann die Polizei zwei Tatverdächtige fassen. Doch bei der Jagd auf den Dritten verunglückt die Polizei selbst.

Polizei kann zunächst zwei von drei Tatverdächtigen festnehmen

Mitten in der Nacht, um 2:40 Uhr knallt es in der Gesmolder Straße in Melle: Ein Geldautomat wird gesprengt. Die Täter flüchten. Doch die Polizei schafft es, fast 100 Kilometer später, bei Wettrup (Emsland) sogenannte Stop Sticks vor den fahrenden Audi A3 zu werfen und Löcher in die Reifen der Flüchtenden zu stechen. Das Auto hat ein Emsländer Kennzeichen. Doch ein Sprecher der Polizei erzählt am Telefon mit RTL, „dass Täter bei Fällen dieser Art in der Vergangenheit oft mit gestohlenen Autos oder Kennzeichen unterwegs waren.“ Zwei Männer aus dem Audi seien gefasst worden. „Doch eine dritte Person ist noch auf der Flucht. Zuletzt war er oder sie zu Fuß unterwegs“, erklärt der Sprecher am Mittwochmorgen (22. Februar). Die Polizei warnte deshalb davor, in Wettrup und Umgebung Anhalter mitzunehmen.

Streifenwagen verunglückt im Einsatz

Bei der spektakulären Verfolgungsjagd verunglücken zwei Mitarbeitende der Polizei Emsland / Grafschaft Bentheim. Ihr Wagen sei wohl mit einem anderen Polizeiauto kollidiert. Näheres zu dem Unfall kann der Polizeisprecher wenige Stunden nach dem Vorfall am Telefon mit RTL noch nicht sagen. Das Auto sei schwer beschädigt, zwei Beamte im Krankenhaus. Aber: „Lebensgefahr wird ausgeschlossen“, sagt der Sprecher. Und die Kollegen fahnden weiter: Mit einer Drohne der Feuerwehr und zahlreichen Polizisten wird am Mittwochmorgen (22. Februar) noch auf Hochtouren nach der dritten Person aus dem gestoppten Audi gesucht. Sowohl der gesprengte Geldautomat als auch das Auto der Tatverdächtigen werden zeitgleich von Spezialisten aus Hannover auf Sprengstoff untersucht. Danach erst kann die Polizei weitere Ermittlungen aufnehmen. Am Mittwochabend geben die Beamten dann bekannt: Auch der dritte Tatverdächtige konnte im Laufe des Tages gefasst werden. (jsc)