Perfekter Auftragsmord an Flamur Beqiri in London aufgeklärt
Wodurch sich der Maskenmörder verraten hat

Innerhalb von zwei Sekunden fallen an Weihnachten neun Schüsse. Flamur Beqiri, Bruder von „Real Housewife“ Messé Beqiri, bricht vor den Augen seiner Familie zusammen und stirbt. Doch war er nur ein zufälliges Opfer? Oder starb er, weil er in die Machenschaften einer kriminellen Organisation verstrickt war? RTL-Reporter Dan Farrington hat sich auf Spurensuche in London begeben und zeigt, wie Beqiris Mörder enttarnt wurde.
London: Schwedischer Musikproduzent Flamur Beqiri wird vor seinem Haus erschossen

Es ist Weihnachten vor zwei Jahren in London. In einer wohlhabenden Gegend lebt Flamur Beqiri. Als er mit seiner Frau und seiner Tochter den Vorgarten betritt, eröffnet ein maskierter Unbekannter das Feuer gegen ihn - ganze neun Schüsse in nur zwei Sekunden. Der Täter flieht, Flamur Beqiri stirbt. Doch warum wurde der 36-jährige Musikproduzent Opfer einer solch skrupellosen Attacke?
„Wir glaubten, dass er zum Ziel wurde, weil er Verbindungen zur Mafia in Schweden hatte. Er soll in der Hierarchie dort weit oben gewesen sein, das denken wir wegen seiner Freunde, die er dort hatte und die sehr einflussreich sind“, so Louise Attrill, Staatsanwältin in London. Und tatsächlich, die Hinweise auf einen Mafia-Mord verdichten sich.
London: Musikproduzent Flamur Beqiri soll Verbindungen zur schwedischen Mafia gehabt haben

Denn der gebürtige Schwede Flamur Beqiri geriet seit 2007 immer wieder ins Visier der Fahnder - schon damals glaubten sie, dass Beqiri in Drogengeschäfte involviert ist. Immer wieder wird er verhaftet. Und es gibt Hinweise, dass es zwischen kriminellen schwedischen Organisationen Streit gab.
Die britische Polizei wertet Überwachungskameras aus und kann so den Fluchtweg des Täters rekonstruieren. Nachdem er Beqiri erschossen hatte, war er mit dem Fahrrad geflohen. RTL-Reporter Dan Farrington weiß, dass der Täter und seine Komplizen eine Wohnung gemietet haben: „Nur einen Kilometer vom Tatort entfernt. In der Wohnung fanden sich Schmauchspuren, Fingerabdrücke und Tickets mit Namen.“
Steckt kriminelle schwedische Organisation hinter dem Mord an Flamur Beqiri?

Einige Dinge sprechen dafür, dass eine kriminelle schwedische Organisation hinter dem Mord stecken könnte: Das Fluchtfahrrad ist ein schwedisches Modell, den Mord an Beqiri soll der schwedische Kickboxer Anis H. begangen haben. Zwei Tage vor der Tat spionierte er - verkleidet als Müllmann mit einer Latexmaske im Gesicht - die Wohngegend von Beqiri aus.
Das Opfer soll mit der schwedischen Mafia zusammengearbeitet haben. Weil die sich mit einer anderen kriminellen Organisation in Schweden gestritten haben soll, wurde wohl seine Ermordung angeordnet. Seine Tötung soll sechs Monate im Voraus geplant worden sein. In einem Indizienprozess ist der Kickboxer Anis H. jetzt wegen dem Mord an Flamur Beqiri zu einer lebenslangen Haftstrafe von mindestens 35 Jahren verurteilt worden. (jmu)