Deutscher Star-Spieler löst Baby-Versprechen ein
Penalty-Krimi: Hockey-Herren holen sich die WM-Krone!
Was für ein dramatischer Final-Krimi: Mit 5:4 (3:3, 1:2) im Penaltyschießen setzen sich die deutschen Hockey-Herren im Endspiel der Weltmeisterschaft in Indien gegen Titelverteidiger Belgien durch und sichern sich damit erstmals seit 17 Jahren wieder den WM-Titel. Doch bis zum dritten Gold-Coup nach 2002 und 2006 erleben die DHB-Herren ein Wellenbad der Gefühle.
In der Schlussminute aus den Titel-Träumen gerissen
Nur elf Minuten nach Spielbeginn in Bhubaneswar schien der Traum vom Titel bereits in weite Ferne gerückt: Innerhalb von nur einer Minute hatten Florent van Aubel und Tanguy Cosyns Belgien zu einer frühen 2:0-Führung geschossen. Wie schon im Viertel- und Halbfinale musste die DHB-Auswahl einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Erst kurz vor der Halbzeitpause gelang Niklas Wellen der Anschlusstreffer – ein sehenswerter Abschluss, der die Wende für das deutsche Team einleitete.
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Im Schlussviertel drehten Gonzalo Peillat (40.) und Kapitän Mats Grambusch (47.) dann die Partie: Deutschland lag 13 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit plötzlich auf Titel-Kurs. Doch eine Minute vor Schluss riss Tom Boon die DHB-Auswahl jäh aus ihren Gold-Träumen: Nach einer Strafecke hämmerte der belgische Top-Scorer den Ball zum Ausgleich ins deutsche Tor.
Papa Wellen macht sein Baby-Versprechen wahr
Aber im nun notwendigen Penaltyschießen bewiesen die deutschen Comeback-Könige die besseren Nerven. Zum Matchwinner wurde schließlich Torhüter Jean-Paul Danneberg, der drei Penaltys parierte. Nach der entscheidenden Glanztat stürzten sich seine Mannschaftskollegen auf ihn und begruben ihren Gold-Keeper unter sich. In der Vorrundenpartie gegen Belgien hatte Deutschland den Sieg noch knapp verpasst, das ebenfalls spannende Spiel endete 2:2.
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"Die letzten Wochen waren die besten meines Lebens", freute sich Niklas Wellen, der während des Vorrundenspiels gegen Belgien (2:2) Vater geworden war. Damals hatte er sich einen Auftrag gegeben: „Ich habe versprochen, wenn ich schon die Geburt verpasse, dann komme ich mit der Goldmedaille nach Hause und wir machen ein Foto von meiner Freundin und dem Kleinen mit der Goldmedaille um den Hals.“
Nach erfüllter Mission jubelte der Jung-Papa: "Der Sieg heute ist Wahnsinn. Ich bin sprachlos.“ Mit sieben Turniertreffern und zwei verwandelten Versuchen im Penalty-Shootout war er maßgeblich am Titelgewinn beteiligt. Sein ganz persönlicher Lohn: die Auszeichnung als bester Stürmer und Spieler des Turniers.
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Kapitän Grambusch: "Unglaublicher Scheiß"
Bundestrainer Andre Henning stellte besonders die Comeback-Qualitäten seiner „wahnsinnigen Mannschaft“ heraus: „Dreimal in Folge in einem K.o.-Spiel ein 0:2 in einen Sieg zu drehen, zeigt diesen unbändigen Willen und die herausragende mentale Stärke. Einige haben so lange auf diesen Erfolg gewartet und sind so oft gestürzt. Jetzt sind wir an der Spitze.“
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Seinem Kapitän Mats Grambusch fehlten beinahe die Worte für den langersehnten Titelgewinn – am Ende waren es zwei: "Unglaublicher Scheiß!" (sid/dpa/wwi)