Jetzt sollen sich Hunderte testen lassen

Corona-Infizierter geht mit gefälschtem Impfpass feiern – erste Disco-Gäste melden Symptome

02.07.2021, Baden-Württemberg, Ravensburg: Dutzende Menschen tanzen im Club Kantine zur Musik. Dank eines Modellprojektes darf der Club öffnen. Aufnahme mit Zoomeffekt. Foto: Felix Kästle/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der Corona-Infizierte feierte gemeinsam mit 300 bis 400 weiteren Gästen in der Disco (Symbolbild).
lix sei, dpa, Felix Kästle

Ein Corona-Infizierter ist offenbar mit einem gefälschten Impfpass in einer Diskothek in Patersdorf (Bayern) feiern gegangen. Dabei könnte er das Virus an andere Partygäste übertragen haben: Inzwischen hätten sich einige von ihnen mit Krankheitssymptomen gemeldet, berichtet der Bayerische Rundfunk (BR). "Der Gast hat einen gefälschten Impfausweis vorgezeigt", sagt Disco-Inhaber August Tremmel zu RTL.
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Diskothek-Chef aus Patersdorf: Haben mit bestem Gewissen kontrolliert

Das Sicherheitspersonal habe alles getan und mit bestem Gewissen kontrolliert, erklärt der Disco-Chef. Man wolle in Zukunft dennoch versuchen, noch genauer hinzusehen – mehr könne man nicht tun. Tremmel sind bislang keine Gäste bekannt, die sich angesteckt haben oder Symptome einer Corona-Infektion zeigen.

Landratsamt spricht von fehlendem Corona-Test-Nachweis

Das Landratsamt Regen spricht nicht von einem gefälschten Impfpass – sondern erklärt gegenüber RTL, der Mann habe entgegen der geltenden 3G-Plus-Regelungen ohne Testnachweis in der Diskothek gefeiert. "Klar ist, dass eine Verfehlung des Gastes vorliegt und er bestraft wird", sagt der Sprecher des Landratsamtes. "Es kommt ein Verfahren auf ihn zu. Denn er hat ganz klar eine Ordnungswidrigkeit begangen: Er wusste von der 3G-Regel – und er wusste, dass er keinen gültigen Test hat."

Den Angaben zufolge feierten in dem Club 300 bis 400 Menschen. Diese seien anhand der Registrierung namentlich bekannt, und ihnen sei nahegelegt worden, sich testen zu lassen. "Wie viele Menschen sich möglicherweise infiziert haben, kann man jetzt noch nicht sagen", erklärt der Sprecher. Es laufe ein Anhörungsverfahren mit allen Beteiligten, also dem Clubbetreiber und dem infizierten Gast. Dies könne mehrere Wochen dauern.

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Bayern: Auch Verfahren gegen Clubbetreiber möglich

Nach Informationen des Landratsamtes wird noch geprüft, auf welchem Weg sich der Mann Zugang zum Club verschafft hat. "Das Ergebnis wird zeigen, ob ein Verfahren gegen den Betreiber eingeleitet wird." Durch Befragung mehrerer Personen wolle man herausfinden, ob die Kontrollen ordnungsgemäß durchgeführt wurden. (bst)