Bahnsteig ist sein Catwalk

Papa mit Krawatte und High Heels: Mark Bryans Hybrid-Stil begeistert Hunderttausende

P12 Highheels
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Mark Bryan: "Was ich trage, ändert nicht daran, wer ich bin"

Mark Bryan bezeichnet sich selbst als normalen heterosexuellen Mann, der gerne Röcke und High Heels trägt und Porsche fährt. Wenn der Football-Coach und Roboter-Ingenieur mit der Glatze und den herben Gesichtszügen zur Arbeit fährt, ist er oft DER Hingucker auf dem Bahnsteig. Oben biederes Sakko und Krawatte, unten Pumps, Strumpfhose und Pencil Skirt. Was manch einen befremdet, ist für Mark Lebensgefühl und Fashion-Statement zugleich. RTL hat mit ihm über seinen „Hybrid-Stil“ gesprochen – im Video.

Mark Bryans Frau war anfangs nicht sonderlich begeistert

„Männerkleidung wurde mir langweilig, ich war gelangweilt wegen der Farben und der fehlenden Abwechslung“, sagt der 61-Jährige. „Röcke und High Heels, so kann ich mich ausdrücken. Ich mag, wie High Heels aussehen – auch an Frauen.“ Seine genderneutralen Outfits sind ein Mix aus feminin und maskulin gelesenen Teilen. Sein kompromissloser Stil und vor allem seine Haltung stoßen auf große Gegenliebe.

Inzwischen folgen ihm bei Instagram über 515.000 Menschen. Auf dem Account postet Mark jeden Tag Fotos von sich in Stiefeln, Pumps, Schottenrock, mal am Bahnhof auf dem Weg zur Arbeit, mal in der Hotellobby oder im Büro. Seit fünf Jahren schon. Sogar die Modebibel „Vogue“ hat Mark inzwischen abgelichtet und interviewt.

„Ich zeige allen, dass du immer noch ein Mann sein kannst, auch mit Highheels. Und du musst dir keine Sorgen darüber machen, ob du zu weiblich bist. Du bist immer noch maskulin.“ Mark Bryan ist US-Amerikaner, lebt in einem kleinen Ort nahe Stuttgart und ist mit einer Deutschen verheiratet. Die war anfangs wenig begeistert. „Sie war am meisten schockiert darüber, dass ich das in der Öffentlichkeit tragen will“, so Bryan. Doch mittlerweile sei sie auch damit fein und seine Tochter Rachel, die in den USA lebt, sieht es ebenfalls gelassen. „Ich mag einige seiner Outfits, ich mag die Schuhe wirklich sehr.“

Die Liebe zu hohen Hacken begann schon am College. Seine damalige Freundin trug Absätze – Mark wollte nicht kleiner sein als sie und so begann er ganz pragmatisch, ebenfalls in Plateauschuhe zu schlüpfen. „Ich bin immer noch der gleiche Vater, der gleiche Ehemann, der gleiche Football-Trainer, der gleiche Typ. Was ich trage, ändert nicht daran, wer ich bin“, sagt er. „Ich wünschte, es wäre normaler. Es ist nur ein Kleidungsstück.“ Und bis es „normal“ ist, geht Mark weiter mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie Mann auch aussehen kann – abseits aller gängigen Stereotype und Rollenklischees.

(cwa)