Aus mit dem Traum vom EigenheimHauskauf: 500.000 Euro landen auf dem falschen Konto - fremder Empfänger verprasst Erspartes

Armin Weigel
Düstere Wolken über dem Hauskauf: Das australische Paar kann sich den Traum vom Eigenheim vorerst nicht erfüllen.
deutsche presse agentur
von Eugen Epp

Ein Australier fand plötzlich umgerechnet fast eine halbe Million Euro auf seinem Konto vor – Geld, mit dem ein Paar eigentlich ein Haus bezahlen wollte. Der junge Mann gab den Betrag jedoch selbst aus und steht nun vor Gericht.

500.000 Euro für das eigene Traumhaus gehen an einen Fremden

Ein Hauskauf ist eine große Entscheidung und fast immer eine ausgesprochen kostspielige Angelegenheit – umso wichtiger ist es, dass dabei gerade in finanzieller Hinsicht alles genauestens durchgeplant ist. Die Finanzierung war bei einem Paar aus Australien offenbar nicht das Problem, die 750.000 australischen Dollar (umgerechnet fast 500.000 Euro) für ihr Traumhaus konnte es aufbringen. Allerdings machten die beiden einen extrem ärgerlichen Fehler: Sie überwiesen den gesamten Betrag auf ein falsches Konto.

Statt die Summe auf das Konto der Commonwealth Bank zu schicken, sendeten sie das Geld versehentlich an einen Fremden namens Abdel Ghadia, berichten australische Medien. Der Fehler an sich ist schon ärgerlich genug, allerdings hatten die Hauskäufer zusätzlich Pech mit dem Empfänger. Der 24-jährige Ghadia dachte nämlich nicht daran, das Versehen aufzuklären, sondern gab das Geld hemmungslos aus.

Große Shopping-Tour: Empfänger verprasst das fremde Geld

Der Polizei sagte Ghadia, er sei eines Morgens aufgewacht und habe das Geld auf seinem Konto gesehen – exakt 759.314 australische Dollar. Für ihn war das offenbar der Startschuss zu einer großen Shopping-Tour. Im Prozess gegen ihn vor einem Gericht in Sydney kam ans Licht, wie der falsche Empfänger den Betrag verprasst hatte. Zuerst kaufte er sich in einem Geschäft in Sydney Goldbarren für 600.000 Dollar, dann für weitere 60.000 Dollar in Brisbane. Dort gab er auch 50.000 Dollar für wertvolle Münzen aus. Außerdem investierte er mehr als 6000 Dollar in Markenkleidung und Make-up. 13.600 Dollar hatte er in bar an verschiedenen Geldautomaten in Sydney abgehoben.

Bei seiner Festnahme stritt Ghadia noch ab, etwas mit dem Geld zu tun zu haben. Später gab er alles zu, das Geld sei einfach auf seinem Konto "aufgetaucht": "Ich hatte keine Ahnung, wie es dort hingekommen ist, das habe ich der Bank gesagt, aber danach habe ich es ausgegeben." Vor Gericht bekannte er sich des Handels mit Erträgen aus Straftaten schuldig. Die Urteilsverkündung wird für Anfang Dezember erwartet.

Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei stern.de.