Auch das IOC selbst betroffen

Zwei Athleten im Olympischen Dorf Corona-positiv getestet

13.07.2021, Japan, Tokio: Das Athletendorf für die Olympischen Spiele in Tokio, steht im Hafenviertel Harumi der Hauptstadt. Zehn Tage vor Beginn der Olympischen Spiele hat das Athletendorf in Tokio geöffnet. Der normalerweise fröhliche Countdown-Beginn wurde am Dienstag überschattet von der andauernden Sorge vieler Menschen im Gastgeberland vor einer Ausbreitung des Coronavirus durch das Mega-Sportspektakel. Foto: ---/Kyodo/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Virus ist im Olympischen Dorf angekommen.
sei, dpa, ---

Es ist eingetreten, wovor viele Sorge hatten: Unmittelbar vor Beginn der Sommerspiele in Tokio, sind erste Coronafälle bei Athleten und/oder Athletinnen bekannt geworden. Die Organisatoren der Sommerspiele bestätigten am Sonntag zwei Fälle bei Sportlern, die bereits in ihre Unterkünfte im Dorf eingezogen waren. Auch das IOC selbst ist betroffen.

Quarantäne angeordnet

Große Sorgen unter den fünf Ringen: Corona hat wenige Tage vor Beginn der Geister-Sommerspiele in Tokio auch die Athleten im Olympischen Dorf und das Internationale Olympische Komitee vor Ort erreicht. Die Organisatoren bestätigten am Sonntag zwei positive Tests unter Sportlerinnen und/oder Sportlern. Eine dritte Person, die allerdings nicht in der riesigen Wohnanlage untergebracht ist, wurde ebenfalls positiv getestet. Für alle wurden umgehend 14 Tage Quarantäne angeordnet. "Wir halten das Risiko minimal, aber es ist unvermeidlich, dass wir einige Fälle haben", sagte IOC-Olympiadirektor Christophe Dubi.

IOC-Mitglied ebenfalls positiv

Doch damit nicht genug: Wenig später gab das IOC bekannt, dass sein Mitglied Ryu Seung-min (38), südkoreanischer Tischtennis-Olympiasieger von 2004, bei der Ankunft in Japan auch ein positives Testergebnis abgeliefert hat. "Er befindet sich im Isolationsgebäude, wo er bleiben wird, bis entschieden wird, dass er den Raum verlassen darf", teilte ein Sprecher mit: "Das IOC ist erleichtert, dass alle Protokollpunkte befolgt wurden und die Erkrankung aufgefallen ist."

Zuvor war im Olympischen Dorf, das während der Spiele 6700 Menschen beherbergen soll, bereits ein Offizieller aus dem Ausland positiv getestet worden. Die Sommerspiele sollen am Freitag beginnen und zwei Wochen dauern.

Derweil meldete Tokio am Samstag 1.410 neue Fälle von Covid-19, der höchste Tageszuwachs seit Januar dieses Jahres.

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Eine Nation und eine Disziplin betroffen

Die drei neuen Fälle unter den Sportlern, darunter die beiden innerhalb des Olympischen Dorfes, beträfen "eine Nation und eine Disziplin", sagte Tokio-2020-Sprecher Masa Takaya laut Angaben der Japan Times, ohne weitere Einzelheiten zu nennen: "Sie befinden sich auf ihren Zimmern und werden mit Mahlzeiten versorgt." Zudem wurden am Sonntag sieben weitere Fälle bestätigt, darunter fünf lokale Mitarbeiter und ein Journalist.

Wie mittlerweile bekannt ist, sind die betroffenen Personen Mitglieder des südafrikanischen Teams. Alle drei Betroffenen seien nun in Quarantäne, teilte Südafrikas Olympisches Komitee am Sonntag mit. Die Infizierten sind demnach die Spieler Thabiso Monyane und Kamohelo Mahlatsi sowie Video-Analyst Mario Masha. Alle anderen Mitglieder des Teams seien zweimal negativ getestet worden, hieß es weiter. Die Südafrikaner versicherten, zuvor alle Corona-Regeln eingehalten zu haben.

Wegen der Pandemie sind an den Wettkampforten in Tokio keine Zuschauer zugelassen. Die ursprünglich für 2020 geplanten Olympischen Sommerspiele waren ohnehin coronabedingt um ein Jahr verschoben worden.

Bach: Wirksamkeit der Maßnahmen bestätigt

Der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach hatte das schnelle Erkennen und Eingreifen nach den ersten positiven Tests in Tokio als Zeichen für die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen gewertet. "Vom 1. bis 16. Juli sind rund 15.000 Athleten, Offizielle und andere Akkreditierte angekommen", sagte Bach am Samstag auf einer Pressekonferenz, "alle wurden nach der Ankunft getestet. Von ihnen waren 15 positiv. Alle wurden sofort isoliert und sind somit keine Gefahr für andere Teilnehmer oder die japanische Bevölkerung." (lgr/ dpa/ sid)