"Werde noch lange darüber nachdenken"

Olympia-Quarantäne machte deutschen Athleten fertig

Er war der erste deutsche Athlet, der wegen eines positiven Corona-Tests in Quarantäne musste. Jetzt ist Eiskunstläufer Nolan Seegert raus aus der Isolation und erklärt, wie sehr in diese Zeit mitgenommen hat.

"Nicht damit klar gekommen"

Die Corona-Quarantäne bei den Winterspielen in Peking hat Nolan Seegert psychisch noch nicht wirklich überwunden. „Ich würde nicht behaupten, dass ich damit klar gekommen wäre“, sagte der 29 Jahre alte Berliner am Sonntag nach dem zweiten Training mit seiner Paarlauf-Partnerin Minerva Hase seit der Ankunft in China. „Ich werde noch lange über dieses Erlebnis nachdenken. Definitiv.“

Der Medaillenkampf im Paarlauf beginnt am Donnerstag mit dem Kurzprogramm, die Kür wird am Samstag ausgetragen. „Wir haben uns keine Ziele gesetzt“, sagte die 22-jährige Hase. „Wenn es gut läuft, freuen wir uns, wenn nicht, werden wir uns nicht zu Tode ärgern.“ Zehn Tage musste der bei der Einreise corona-positiv getestete Seegert isoliert im Hotel unter nicht optimalen Bedingungen („Es war die ganze Zeit mau“) verbringen.

Der Druck ist weg

„Es hätte passieren können, dass ich viel länger hätte drinnen bleiben müssen“, sagte Seegert. „Deshalb sind wir froh, dass es so über die Bühne gegangen ist und wir nicht zur Abreise gezwungen waren.“ Nun sei der Druck raus. „Wir freuen uns, überhaupt mitlaufen zu dürfen, und machen das Beste daraus“, meinte er vor dem Olympia-Debüt.

Als EM-Fünfte von 2020 und -Achte von 2022 gehört das Paar zur europäischen Spitzenklasse. Wegen der Quarantäne von Seegert, mussten die deutschen Läufer ohne die deutschen Meister im Teamwettbewerb antreten und belegten den neunten Platz. (msc/sid)