Stimmen zu den Olympischen Spielen
"Die elendigsten Spiele" aller Zeiten - Medien richten knallhart über Peking
Mit einer farbenfrohen und symbolträchtigen Feier sind die Olympischen Winterspiele in Peking zu Ende gegangen. Im „Vogelnest“-Stadion sprach IOC-Präsident Thomas Bach am Sonntag von „wahrhaft außergewöhnlichen Spielen“ und erklärte die von strengen Corona-Beschränkungen und politischen Debatten geprägten 24. Winterspiele mit der offiziellen Schlussformel für beendet. Wir haben die internationalen Pressestimmen zusammengefasst.
Die Stimmen aus England und Frankreich
“Guardian“: Winterspiele, die absurd, verstörend und oft außergewöhnlich waren. Die seelenzerstörende Geschichte der jungen russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa wird im Gedächtnis bleiben.
„Telegraph“: Leb wohl und auf Nimmerwiedersehen zu den elendigsten Spielen von allen. China, Uiguren, Kamila Walijewa und Putin: Was eine Show des Wintersports werden sollte, war eine Reihenfolge an Skandalen.
„L'Équipe“: Die Zeit stand still. Die Covid-Spiele waren perfekt organisiert und sportlich erfolgreich. Aber sie werden immer von der Walijewa-Affäre gezeichnet sein.
„Le Monde“: Geprägt vom diplomatischen Boykott bestimmter Länder und von der Bedrohung einer Epidemie sind die XXIV. Winterspiele in einem sehr kontrollierten und glatten Rahmen abgelaufen.
„Le Figaro“: Für immer einzigartige Olympische Spiele gingen in Peking in die olympische Geschichte ein.
So bizarr waren die Olympische Spele in Peking
Die Stimmen aus Spanien, Österreich und der Schweiz
„Marca“: Die Walijewa-Spiele. Die Olympischen Spiele haben ihre Pforten mit vielen Gewissheiten verschlossen und einer einzigen Protagonistin, der die großen Schlagzeilen gehörten. Der 15 Jahre jungen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa, ihr lange zurückliegender Positivtest und die natürlich unmittelbaren Forderungen nach einem Mindestalter für Olympische Spiele.
„Kurier“: Olympia-Ende: China feiert sich, doch der Sport muss Trauer tragen. Mit den Winterspielen ist das Land endgültig zur Großmacht im Weltsport aufgestiegen. Doch der olympische Geist hat sich endgültig verflüchtigt. Das IOC bleibt damit seiner Linie treu.
„NZZ“: Die olympischen Spiele sind angeschlagen wie nie mehr seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Reformen sind unumgänglich.
So erleben die Chinesen die Spiele
Die Stimmen aus den USA und Australien
„Washington Post“: Olympia endet, ohne dass das chinesische Konzept durchbrochen wird. Die Demonstration von sportlichem und technischem Können war verbunden mit Informationskontrolle und Zurückweisung von Kritik.
„New York Times“: Peking beendet Spiele, die von Triumph, gebrochenen Herzen und einem Skandal gezeichnet waren.
„The Age“: Die olympischen Anführer müssen lernen: Nichts zu tun ist nicht neutral. Es ist Abdankung. Das Internationale Olympische Komitee hat sich aus der Politik Chinas herausgehalten. Es hat ein Land, das zügelloser Menschenrechtsverletzungen beschuldigt wird, mit dem bequemsten Heimvorteil gestärkt: Eine Plattform, zu sagen und zu tun, was ihm gefällt.(tno/dpa)