Post-olympischer Aufreger
Nach Skandalbiss vom Bürgermeister: Miu Goto bekommt neue Goldmedaille

Was war denn da eigentlich los? Wollte er etwa testen, ob das gute Stück auch wirklich aus Gold ist? Man weiß es nicht, aber da der Bürgermeister auf ihre Gold-Medaille gebissen hat, bekommt die japanische Olympionikin Miu Goto eine neue. Wie örtliche Medien berichten, entschied das Organisationskomitee der Olympischen Spiele, das wertvolle Umhängestück für die Softball-Athletin durch eine neue zu ersetzen.
"Fehlt der Respekt vor den Athleten"
Miu Goto hatte dem Bürgermeister ihrer Heimatstadt Nagoya, Takashi Kawamura, kürzlich bei einem Empfang im Rathaus ihre Medaille umgehängt, woraufhin der 72-Jährige vor laufenden Kameras die Trophäe in seine Hand nahm und dann plötzlich auf sie biss. Die Bilder sorgen seitdem für einen Sturm der Entrüstung.
Kawamura entschuldigte sich für den Vorfall. Auch andere japanische Olympioniken fanden das Verhalten des Bürgermeisters abstoßend. „Erstens fehlt ihm der Respekt vor den Athleten, die sich im Rahmen der Anti-Infektions-Maßnahmen ihre Medaillen um den Hals legen oder ihre Teamkollegen dazu auffordern mussten. Und jetzt beißt er in die Medaille? Das ist für mich unfassbar“, entrüstete sich Yuki Ota, Japans erster Olympia-Sieger im Fechten.
Auch der ortsansässige japanische Autoriese Toyota, bei dessen Softballmanschaft Goto trainiert, beschwerte sich in einem Brief bei dem Bürgermeister. (tno/dpa)