Offenbach: Wohnungen illegal vermietet – jetzt sollen die Mieter Strafe zahlen
Seit Jahren lebt Stephanie Guzy mit ihrem Sohn in einer Mietwohnung in einem Offenbacher Gewerbegebiet. Vor kurzem dann die Schocknachricht: Angeblich wohnt sie dort illegal! Nun sollen sie und die anderen Mieter aus dem Haus ausziehen – und sogar noch Strafe zahlen. Aber warum?
Wohnungen angeblich ungenehmigt
Existenzängste, Geldsorgen und vor allem Wut: In diesen Tagen durchlebt Stephanie ein Wechselbad der Gefühle. Denn laut einem Brief der Bauaufsicht des Kreises Offenbach in Hessen dürfen sie und ihr Sohn gar nicht in ihrer Wohnung wohnen. "Sie nutzen diese Räume ungenehmigt als Wohnung", heißt es darin. Auch die anderen zwölf Bewohner des Hauses bekamen Post. "Keine Ahnung was jetzt kommt, und ob da bald einer vor der Tür steht und sagt: Sie müssen jetzt raus - und das mit Kind!", erzählt uns die alleinerziehende Mutter im Interview.
Firmeninhaber schwärzte Mieter an
Was steckt dahinter? Offenbar waren private Wohnungen in dem Haus, das 1984 gebaut wurde, nie erlaubt. Die Vermieterin erklärt uns jedoch: Sie habe das Haus fünf Jahre nach dem Bau bei einer Zwangsversteigerung gekauft – aber von einer fehlenden Baugenehmigung nie etwas erfahren. Bis vor kurzem schien davon auch nie die Rede zu sein, doch dann schwärzte ein Firmeninhaber aus der Nachbarschaft die Bewohner des Hauses an. Im Video sehen Sie, wie er diesen drastischen Schritt begründet.
Trotz Bußgeldforderung: Noch bleibt Hoffnung
Nun sollen die Mieter tatsächlich ihre Sachen packen. Das ist allerdings noch nicht alles: In dem Schreiben wird von ihnen sogar ein Bußgeld verlangt – ohne weitere Angaben zur Höhe des Betrags. Doch noch haben Stephanie und ihre Nachbarn Hoffnung. Denn inzwischen hat sich mit Rodgau die größte Stadt im Landkreis Offenbach eingeschaltet. Sie will mit der Bauaufsicht des Kreises sprechen. Denn wenn der Bebauungsplan geändert werden würde, könnten alle Mieter in dem Haus wohnen bleiben.