Heute ist Weltbienentag

An diesen Automaten gibt's Bienenfutter statt Kaugummi

Von außen sieht er aus wie ein ganz normaler Kaugummiautomat – der gelbe Kasten in Oberursel hat aber eine ganz andere Funktion. Für 50 Cent bekommt man hier keine Süßigkeiten, sondern Blumensamen oder auch „Bienenfutter“ – wie Erfinder Sebastian Everding sagt. Mit der Saat aus dem Automaten soll ein Beitrag zum Erhalt der Bienenpopulation geleistet werden. Projekte wie diese sind auch dringend notwendig, der Naturschutzbund spricht von einem Rückgang in Europa von zehn Prozent in wenigen Jahren, in Amerika ist die Bienenpopulation sogar um 30 Prozent zurückgegangen. Der Grund ist – wie so oft – das menschliche Eingreifen in die Natur.

Wilde Blühflächen für Bienen oft unwirtschaftlich

 Hier blueht es fuer Bienen, Hummeln und Co., Siegener Blütenzauber, Netzwerk bluehende Landschaft, Sommer im Siegerland, Wildblumen bluehen auf einer Wiese in Siegen Giersberg Wildblumen im Siegerland am 28.07.2020 in Siegen/Deutschland. *** Here it blooms for bees, bumblebees and Co , Siegen flower magic, network blooming landscape, summer in the Siegerland, wild flowers blooming on a meadow in Siegen Giersberg Wild flowers in the Siegerland on 28 07 2020 in Siegen Germany
Hier blüht es für Bienen, Hummeln und Co.
www.imago-images.de, imago images/Rene Traut, Rene Traut via www.imago-images.de

Schuld am Rückgang der Bienenbevölkerung ist der immer weiter zurückgehende Bestand von Wildpflanzen. Bienen brauchen im Idealfall eine Wiese mit vielen verschiedenen Blumen- und Pflanzenarten, um sich fortpflanzen zu können – leider sind solche Wildwiesen gerade für Landwirte nicht sonderlich wirtschaftlich. Auf den Flächen könnte schließlich auch Gemüse oder Getreide angebaut werden. Mithilfe des Blumensaat-Automaten können wilde Pflanzen für Bienen ganz einfach in der Natur verteilt werden. So leistet jeder Käufer einer Saatpackung einen kleinen Beitrag zum Artenerhalt

Das können Sie tun, um Bienen zu schützen

PRODUKTION - 11.05.2021, Brandenburg, Frankfurt (Oder): Eine Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) an einem speziellen Insektenhotel in einer Obstplantage. Bei Bienen denkt fast jeder erstmal an die Honigbiene. Doch gerade die weniger bekannten Wildbienen sind gefährdet. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB +++ dpa-Bildfunk +++
Auch im eigenen Garten lässt sich viel unternehmen, um den Erhalt der Bienen zu fördern.
ppl lop, dpa, Patrick Pleul

Der Naturschutzbund gibt zum heutigen Welttag der Biene noch ein paar nützliche Tipps heraus, wie man auch ohne Bienenfutter-Automaten in der näheren Umgebung etwas für den Schutz der Insekten tun kann. Gerade im eigenen Privatgarten lässt sich da schon viel machen:

Damit es im Garten viel zu entdecken gibt, sollte der Rasenmäher jetzt noch im Schuppen bleiben, empfiehlt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen: „Wer spät mäht, hat nicht so viel Stress, kann den Blüten bei der Entwicklung zusehen und die Insektenvielfalt entdecken.“ Für die Neuanlage eines Blühstreifens sollte man regionales Saatgut nutzen.

In bestehendem Rasen kann man punktuell offene Stellen schaffen und diese mit den gewünschten Samen einsähen oder die Art des Mähens auf Dauer ändern. „Dann heißt es: warten und sich überraschen lassen!“, so der Landesvorsitzende. „Auch, wenn sich nicht jeder nährstoffreiche Rasen schnell zum Blütenparadies entwickelt, kann allmählich ein Lebensraum für eine Vielzahl von Arten entstehen“, rät Eppler.

(kmü/pm)