Trotz oder gerade wegen des Modellprojektes?Urlauberstadt Eckernförde: Extrem gut besucht - extrem niedrige Inzidenz!

Seit zwei Wochen haben an der Ostsee in Eckernförde Hotels und Restaurants geöffnet, Tausende Touristen strömen seitdem in die Hafenstadt. Trotzdem gibt es kaum Neuinfektionen. Der wissenschaftliche Leiter des Projekts ordnet die Zahlen für RTL Nord ein.
Kaum Neuinfektionen trotz vieler Tests
Prof. Stephan Ott begleitet das Projekt in Eckernförde wissenschaftlich und bestätigt die niedrigen Infektionszahlen gegenüber RTL Nord: „Wir hatten jetzt einige Tage eine Inzidenz von 4,6, entsprechend einem Fall in den letzten 7 Tagen. Gestern sind noch einmal 2 Fälle dazu gekommen, sodass die aktuelle Inzidenz bei 13,8 liegt.“ Und das obwohl in der Stadt das öffentliche Leben vor zwei Wochen wieder hochgefahren wurde – inklusive Gastronomie und Tourismus.
Niedrige Infektionen WEGEN Öffnung?

Der 52-jährige Infektiologe schätzt allerdings, dass die niedrigen Zahlen mit dem Modellprojekt zusammenhängen: „Das sehr weitgehende Testkonzept verbunden mit weiteren Maßnahmen wie zum Beispiel digitale Kontakterfassung schafft trotz der Lockerungen ein lokales Sicherheits- und Schutzniveau, das schärfer und strenger ist als in anderen Teilen des Landes.“ So könne der Kreis durch die Datenerfassung und die Verpflichtung eines negativen Tests bei der Einreise die Infektionsaktivität gut im Blick und den Eintrag von Infektionen niedrig halten: „Das wirkt sich natürlich auch auf die Inzidenz im Bereich der einheimischen Bevölkerung aus, die davon in gewisser Weise profitiert“, so Prof. Ott, der auch das Gesundheitsamt des Kreises Rendsburg-Eckernförde leitet.
Niedrige Zahlen keine Basis für Öffnungsdiskussion
Deshalb sieht der Mediziner die Entwicklung sehr positiv und ist optimitisch, dass das Modellprojekt verlängert wird. Die niedrigen Zahlen in Eckernförde dürften allerdings keine Diskussionsgrundlage für weitreichende Lockerungen sein, warnt er gegenüber RTL Nord: „Ich möchte aber auch noch einmal darauf hinweisen, dass die niedrigen Zahlen als Folge des Konzeptes anzusehen sind und nicht dazu führen dürfen, nun allgemeine Lockerungen ohne Schutzmaßnahmen zu fordern.“