Fachkräftemangel und Bürokratie

NRW steht vor vielen Herausforderungen – Unternehmer ziehen Bilanz

Der Präsident von „unternehmer nrw“ hat am Donnerstag (17.10.) in Düsseldorf Bilanz gezogen. Hintergrund ist die Halbzeit der Legislaturperiode der schwarz-grünen Landesregierung.

Marc Schmitz leitet einen Fachbetrieb für Heizung und Sanitär in Köln. Dort braucht er dringend Mitarbeiter. Doch es scheitert am Nachwuchs. Schuld ist die Landesregierung meint der 55-Jährige. Denn die Rahmenbedingungen für Azubis sind schlecht in NRW: „Wenn ich ehrlich bin, habe ich bis jetzt noch nicht so viel von der Arbeit von Schwarz-Grün gemerkt. Sie sind zwar präsent in den Medien, aber als Unternehmer gemerkt habe ich bis jetzt noch nicht so viel. Weder Bürokratieentlastung, weder Förderung von dem dualen Ausbildungssystem, sprich Berufsschulen das ist unterirdisch und das ist auch nicht respektvoll den Auszubildenden gegenüber." Und das sind nicht die einzigen Herausforderungen. Darum geht es heute auch bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Dort lobt der Präsident der unternehmer nrw zwar den Austausch mit der Landesregierung, aber an der Umsetzung muss sich noch einiges ändern. Denn immer mehr Konzerne verlassen das Bundesland.

Gründe für Wirtschaftslage in NRW

Gründe dafür sind vor allem: hohe Abgaben, zu viel Bürokratie, Fachkräftemangel, teure und zum Teil unsichere Energie. Da muss einiges getan werden - so Arndt Kirchhoff. Außerdem stellt er noch weitere Forderungen an die Landesregierung. Wie: Kita-Plätze ausbauen, Lehrkräfte gewinnen, Straßen modernisieren. Damit NRW wieder attraktiv für Fachkräfte und Unternehmen wird.

Einen klaren Sündenbock für all das sieht Ralf Witzel von der FDP: „Es ist ein großes Problem, dass Grüne die Verantwortung tragen für die Wirtschaftsministerien in Land und Bund. Das trifft Nordrhein-Westfalen wie auch die Bundesrepublik insgesamt. Und deshalb wird es Zeit, für eine Wirtschaftswende zu sorgen, für neue Prioritäten und Grünen keine Verantwortung für Wirtschaftspolitik mehr zu übertragen."

„Enger Schulterschluss für Investitionen“

Anders sieht das die grüne Wirtschaftsministerin Mona Neubaur. Sie ist aktuell auf Auslandsreise in Japan. Schriftlich heißt es: „Die Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Industrie können Wirtschaft und Politik nur gemeinsam sichern. Deswegen arbeiten Landesregierung, Unternehmensverbände und Gewerkschaften intensiv im engen Schulterschluss an besseren Rahmenbedingungen für Investitionen in Nordrhein-Westfalen." Davon merkt Marc Schmitz allerdings bislang nichts. Vor allem spürt er kaum Wertschätzung für die Ausbildungen im Handwerk. Da ist für den 55-Jährigen noch ganz viel Luft nach oben.