Clans in NRW
NRW nicht mehr Paradies für Clanfamilien
Die Liste der Straftaten ist lang: Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Betrug, Drogenhandel. Clankriminalität ist seit Jahren ein großes Thema. NRW-Innenminister Reul hat heute in Neuss das vierte Lagebild dazu vorgestellt. Die Bilanz für 2021: Die Straftaten sind im Vergleich zum Vorjahr um knapp sechs Prozent gesunken, auf 5.460. Auch die Zahl der Tatverdächtigen ist im vergangenen Jahr etwas weniger geworden. Die Gewerkschaft der Polizei in NRW betonte heute aber, die Macht der türkisch-arabischstämmigen Familienclans sei ungebrochen. Trotzdem - die Ermittler setzen den Kriminellen immer weiter zu. Beschlagnahmen 2021 über 10 Millionen Euro ihres Vermögens. Der Schlüssel zum Erfolg: "Follow the money", also: „Folge dem Geld“. Ermittler schauen, wo kriminelle Gewinne her kommen und wie sie reinvestiert werden.
Jeder der aussteigen will, soll das auch können
Bekannt sind in NRW 113 Clanfamilien. Auffällig ist aber: Der Großteil der Familien sei eben nicht kriminell, so Jörg Unkrig. Er ist im Innenministerium für die Kriminalprävention zuständig. Rund fünf Prozent der Tatverdächtigen sind alleine für ein Fünftel der Taten verantwortlich. Er sagt, rund 95 Prozent der Mitglieder würden nicht straffällig. Für sie gibt es Präventionsprogramme, die ihnen ein straffreies Leben ermöglichen sollen. Auch das soll den Kampf gegen die Clankriminalität in NRW vorantreiben.