Harte Belastungsprobe

Niedersachsens Kinderarztpraxen sind am Limit

ARCHIV - Ein Stethoskop und Kinderspielzeug liegen am 23.08.2016 in einer Kinderarztpraxis in Berlin Spandau auf einem Tisch.  (zu dpa «Ein Jahr Kinderarzt-Bereitschaft: Erfolgsmodell oder Reinfall?» vom 16.10.2017) Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Kinderärzte kommen mit der Arbeit nicht mehr hinterher.
ped fdt rho, dpa, Britta Pedersen

Die seit fast zwei Jahren andauernde Pandemie stellt die Kinderarztpraxen in Niedersachsen auf eine harte Belastungsprobe. "Unser Personal arbeitet seit Monaten am Limit", stellt die niedersächsische Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Tanja Brunnert fest. Nun fordert sie einen Bonus.

Zahl der Anrufe nicht mehr zu bearbeiten

Eine Hand hebt den Hörer vom Telefon, aufgenommen am 6.5.2003 in Frankfurt. Telefonkunden in Deutschland haben seit dem 25. April im Ortsnetz die freie Anbieterauswahl. Rund 20 Telefongesellschaften wollen mit günstigen Preisen der Deutschen Telekom Konkurrenz machen. UIm Fernbereich ist die freie Anbieterauswahl bereits seit mehr als fünf Jahren möglich. Beim Call-by-Call muss sich der Telefonkunde vor jedem Telefonat erneut entscheiden, über welchen Anbieter er ein Gespräch führen will. Dabei muss er der eigentlichen Rufnummer nur die fünf- oder sechsstellige Netzzugangsziffer des Betreibers voranstellen. Der Festnetzanschluss bleibt weiter bei der Telekom, die auch die Rechnungen erstellt, Beträge einzieht und sie an andere Betreiber weiterleitet.
Den Anrufen in der Praxis ist kaum noch nachzukommen.
dpa, A1981 Werner Baum

Durch Corona ist die Zahl der Anrufe in den Kinderarztpraxen so immens gestiegen, dass viele von ihnen kaum noch zu erreichen sind. Für Tanja Brunnert ist daher klar: Die medizinischen Fachangestellten haben einen Corona-Bonus verdient. Bisher gibt es diesen nur für die Beschäftigten der Krankenhäuser.

Corona-Tests erschweren die Arbeit

ARCHIV - 30.08.2021, Hessen, Nidda: Ein Schüler macht vor der ersten Stunde an einer Schule einen Corona-Schnelltest. (zu dpa: «Hamburg wechselt wegen falsch-positiver Corona-Tests den Anbieter») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die vielen Corona-Test erschweren die Arbeit in den Praxen.
scg fgj chs klm, dpa, Sebastian Gollnow

Die Corona-Welle macht den Kinderarztpraxen vor allem durch die hohe Zahl der Corona-Tests zu schaffen: Denn die Kinder seien meist nicht an Covid-19 erkrankt, doch viele müssen sich testen lassen. Und das führt zu einer immensen Zahl von Tests, die die Mitarbeiter neben dem normalen Betrieb bewältigt müssen. Dazu kommen dann auch noch die Eltern: Seit der Pandemie ist die Anzahl von Nachfragen durch Väter und Mütter gestiegen. (mup)