Neue Studie zeigt, was die Geräte können müssen
Infektionsgefahr vorbeugen: Helfen Luftreiniger wirklich gegen Corona?
Der Herbst steht vor der Tür - das Coronavirus freut sich
Der Sommer geht zu Ende. Vorbei die Zeit der Treffen im Park, im Biergarten und am Badesee. Der Herbstanfang steht vor der Tür, bald kühlen die Temperaturen ab und es zieht uns wieder nach drinnen – ganz zur Freude des Coronavirus. Denn das verbreitet sich am liebsten in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen mit wenig Luftzirkulation. Aber könnte man dem nicht mit dem richtigen Luftreinigungsgerät entgegenwirken? Das haben Wissenschaftler der Universität der Bundeswehr München jetzt untersucht.
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FFP 2/3-Masken und Lüften helfen, sind aber nicht (arbeits-)alltagstauglich
Wie können wir uns vor einer Ansteckung schützen, wenn wir im Winter kaum eine andere Wahl haben, als uns vermehrt drinnen aufzuhalten? Das fragten sich auch die Wissenschaftler des Instituts für Strömungsmechanik und Aerodynamik. Eine Möglichkeit: Atemschutzmasken des Typs FFP2 oder FFP3 tragen. Diese verfügen über Filter, die undurchlässig für Aerosole sind. Allerdings, so die Forscher, sollten diese maximal drei mal 75 Minuten am Tag getragen werden, da sie das Atmen erheblich erschweren. Eine gute Lösung also für kurze Erledigungen wie Arztbesuche – für einen ganzen Arbeits- oder Schultag hingegen kaum eine geeignete Lösung.
Auch das Lüften mit offenen Fenstern könne helfen, indirekte Infektionen zu verhindern, so das Wissenschaftler-Team um Prof. Christian Kähler. Doch auch das sei bei eisigen Wintertemperaturen kaum machbar, „ohne massiv Energie zu verschwenden und die Gesundheit sowie das Wohlbefinden der Menschen zu gefährden.“
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3 Dinge, die Luftreiniger wirksam gegen Corona machen
Eine Lösung könnten Raumluftreiniger oder Entkeimungsgeräte sein, die Aerosolpartikel aus der Luft filtern oder Viren abtöten können – zum Beispiel durch UV-Strahlung. In einer neuen Studie fanden die Wissenschaftler heraus, über welche drei Eigenschaften solche Geräte verfügen müssen, um einen möglichst wirksamen Schutz vor einer Ansteckung mit dem Virus zu bieten.
- Gute Luftreiniger müssen in der Lage sein, die gesamte Raumluft etwa sechsmal pro Stunde vollständig auszutauschen, so die Forscher der Universität der Bundeswehr München. Geräte, die die Luft nur etwa ein bis dreimal pro Stunde austauschen, seien höchstens dazu geeignet, Pollen oder Feinstaub aus der Raumluft zu beseitigen, jedoch nicht für die schnelle und sichere Entfernung gefährlicher Viren.
- Um die beim Atmen, Sprechen, Singen und Husten erzeugten Tröpfchen und Aerosole zuverlässig aus der Luft zu eliminieren, müssen die Geräte eine bestimmte Filterleistung erbringen. Beim Kauf, so der Rat der Wissenschaftler, sollten Verbraucher daher unbedingt auf die Filterklasse nach dem Filterstandard EN1822 achten. „Vermeintliche Qualitätssiegel (wie HEPA-Filter) suggerieren Sicherheit, bieten sie aber nicht“, mahnen die Forscher. Die Geräte müssten zwingend in der Lage sein, 99,995% der Aerosolpartikel abzuscheiden oder die Viren durch UV-Strahlung oder elektrische Ladungen zu inaktivieren.
- Um wirklich alltagstauglich zu sein, sollten die Raumluftreiniger zudem möglichst geräuscharm sein. Denn: "Stört der Lärm, dann besteht die Gefahr, dass das Gerät ganz abgeschaltet oder nicht mit dem erforderlichen Volumenstrom betrieben wird", so die Schlussfolgerung des Forscherteams.
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