Kommunen im Norden machen Kasse mit VerkehrssündernNeue Bußgeld-Bilanz: Wer geblitzt wird zahlt doppelt so viel!

Jens Büttner
Ein mobiler Blitzer löst aus (Symbolbild).
deutsche presse agentur

Für viele ist es ein schmerzhaftes Erinnerungsfoto, dass sie aus dem amtlichen Brief herausziehen und die böse Erinnerung: Ich bin zu schnell gefahren. In diesem Jahr tut es aber noch viel mehr weh. Der neue Bußgeldkatalog sieht saftige Strafen vor – nicht nur für das Schnellfahren. In Niedersachsen klingeln die Kassen.

Blitzer: Innerorts wird's doppelt so teuer

Laut Umfrage der deutschen Presseagentur geben mehr als 25 Kommunen aus Niedersachsen an, dass die Einnahmen in diesem Jahr durch den neuen Bußgeldkatalog gestiegen sind. Wer zu schnell fährt zahlt demnach zum Beispiel innerorts bei 16 bis 10 Kilometer pro Stunde über der erlaubten Geschwindigkeit 70 statt wie zuvor 35 Euro. Allein in der Stadt Hannover wurden von Januar bis September mit Verkehrsordnungswidrigkeiten dieses Jahr so knapp zehn Millionen Euro eingenommen. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es noch 6,4 Millionen.

Verkehrsvergehen in Ostfriesland in Millionenhöhe

Ein besonderes Plus macht aber auch der Landkreis Aurich in Ostfriesland. Statt einer Millionen Euro durch Verkehrsvergehen im Vorjahr, wurden in diesem Jahr schon 2,7 Millionen Euro eingenommen. In der Nachbarstadt Emden wurden von Januar bis September schon ungefähr 500 Autos geblitzt. Eine Vielzahl von ihnen sei so schnell gefahren, dass sogar ein einmonatiges Fahrverbot ausgesprochen wurde, plus einen Punkt in Flensburg. Das schnellste Fahrzeug fuhr ganze 123 Stundenkilometer im Ort. Kostenpunkt: 1.600 Euro, ein dreimonatiges Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Diese Verkehrssünden sind auch teurer geworden

Nicht nur wer zu schnell fährt muss tiefer in die Tasche greifen. Auch das Parken auf dem Gehweg zieht mit 40 Euro aufwärts eine höhere Strafe mit sich. Bei weiteren Vergehen wie unerlaubtem Halten auf dem Schutzstreifen oder in zweiter Reihe parken und halten wurden die Strafen ebenfalls erhöht und sorgen dafür, dass die Kassen klingeln. Der neue Bußgeldkatalog gilt seit 9. November 2021. (cta/dpa)