Alternative zu Antibiotika

Neue Behandlungsmethode gegen Mittelohrentzündungen entwickelt

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Vor allem Kinder leiden oft mit starken Schmerzen unter einer Mittelohrentzündung.

Wer unter einer Mittelohrentzündung leidet, wird meist mit Antibiotika behandelt. Dabei besteht stets das Risiko der Entwicklung einer Resistenz gegen das Mittel, weshalb von zu häufigem Gebrauch abgeraten wird. Ein Forscherteam aus Illinois hat jetzt ein Gerät entwickelt, das im Falle einer Mittelohrentzündung in das Ohr gesetzt werden kann und die Erreger abtötet.

Antibiotika wirken bei mehr als 30 Prozent der Patienten mit einer akuten Infektion nicht

Da bei der Einnahme von Antibiotika zum einen das Risiko der Entwicklung einer Resistenz besteht und sie zum anderen laut des Forscherteams der University of Illinois at Urbana-Champaign bei mehr als 30 Prozent der Patienten mit einer akuten Infektion nicht wirken, waren die Wissenschaftler auf der Suche nach einer Alternative.

Mikroplasma Mittelohrentzündung
Das Gerät mit Ohrstöpsel am vorderen Ende wird ins Ohr eingeführt.
Department of Civil and Environmental Engineering/University of Illinois at Urbana-Champaign

Gerät erzeugt im Ohr ein Plasma aus geladenen Teilchen und reaktiven Molekülen

Das Gerät, das die Forscher konstruiert haben, erzeugt im Ohr ein Plasma aus geladenen Teilchen und reaktiven Molekülen. Möglich ist dies durch das sogenannte Mikroplasma, welches auf sehr engen Raum fokussiert ist. Es war bereits bekannt, dass diese Plasmaform verschiedene Krankheitserreger bekämpfen kann. Laut Studienautorin Jungeun Won war es jedoch das erste Mal, dass versucht wurde, damit eine Mittelohrentzündung zu behandeln. Ein Erfolg wurde bereits nach einer 15-minütigen Behandlung durch einen Arzt festgestellt – die Bakterien konnten effektiv deaktiviert werden. (jos)