Bundestrainer vor dem Aus?Nach erneuter Pleite - Hansi Flick trotzig: „Bin der Richtige“

War’s das für Hansi Flick?
Komplett bedient stapfte der Fußball-Bundestrainer unter wütenden Pfiffen in die Katakomben der Volkswagen-Arena. Nach der Bankrotterklärung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim 1:4 (1:2) gegen Japan scheinen die Tage des DFB-Chefcoach gezählt - doch Flick sieht das ganz anders.
Das Interview mit Bundestrainer Hansi Flick oben im Video.

Experiment "Kernelf" schnell gescheitert

„Ich finde, wir machen das gut und ich bin der richtige Trainer“, sagte er bei RTL. Doch statt des erhofften Aufbruchs in Richtung Heim-EM gab es einen erneuten Zusammenbruch, die Treuebekundungen der Bosse sind nun nichts mehr wert. Das schwant auch Flick. „Ich weiß, dass im Profifußball sehr viel Dynamik drin ist. Ich kann nicht absehen, was ansonsten noch kommt.“

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Braucht es noch eine weitere Pleite gegen Vize-Weltmeister Frankreich am Dienstag (21.00 Uhr) in Dortmund? Neun Monate vor der Heim-EM herrscht nach der vierten Pleite in den jüngsten fünf Länderspielen tiefe Ratlosigkeit statt Euphorie in Fußball-Deutschland.

DFB-Spitze vermeidet Bekenntnis zu Flick

DFB-Präsident Bernd Neuendorf wollte sich am Abend nach der Partie nicht äußern. DFB-Sportdirektor Rudi Völler vermied ein klares Bekenntnis zu Flick. „Ich würde schon vorschlagen, sich nach so einer Niederlage ein bisschen zu sammeln und eine Nacht drüber zu schlafen“, sagte Völler bei RTL.

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„Wir sind alle ein wenig unter Schock“, bekannte Völler, „1:4 zu verlieren ist eine Blamage, das war auch in der Höhe verdient. Das Bemühen war da, will ich keinem absprechen. Aber so eine Niederlage tut weh.“

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Flick leistet den Offenbarungseid

Klare Worte fand dagegen Flick – und leistete quasi einen Offenbarungseid: „Wir haben aktuell nicht die Mittel, um so eine kompakte Defensive zu überspielen.“ Er hob stattdessen die guten „Basics“ des asiatischen Weltranglisten-20. hervor und forderte: „Wir im deutschen Fußball müssen einfach mal aufwachen und an diesen Dingen arbeiten.“

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Matthäus: Ob man Flick noch halten kann, bezweifle ich

Unter Flicks Führung verlor die DFB-Elf erstmals seit 38 Jahren wieder drei Partien in Serie. Es war die höchste Heimniederlage seit 2001 (1:5 gegen England). „Das ist ein ganz bitterer Tag. Die Mannschaft muss sich hinterfragen“, forderte der neue Kapitän Ilkay Gündogan bei RTL, er glaube aber weiter an Flick.

Doch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus meinte: „In den letzten Monaten standen beim DFB nicht mehr viele hinter Hansi. Ob man ihn jetzt noch halten kann, bezweifle ich.“ (wwi)