Jetzt wird’s zappenduster für Flick1:4 gegen Japan: Nächste Blamage für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft
Desaster statt Neustart für Bundestrainer Hansi Flick und seine vermeintliche „Kernmannschaft“ für die Heim-EM 2024.
Satt Wiedergutmachung nach zuletzt blutleeren Auftritten und Peinlich-Ergebnissen setzte es für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die nächste schlimme Schlappe. Gegen „Angstgegner“ Japan ging die DFB-Elf mit 1:4 (1:2) unter – und damit war das Team von Flick noch gut bedient. War das die Trainerdämmerung für den DFB-Chefcoach?
Die Highlights der Partie Deutschland – Japan oben im Video.
Experiment "Kernelf" schnell gescheitert
Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger in einer Viererabwehrkette, der neue Kapitän Ilkay Gündogan im offensiven Mittelfeld und „Fan-Kritiker“ Kai Havertz als „falscher Neun“ – so sieht das Gerüst der „Kernelf“ für die Euro 2024, mit der Flick in die Partie gegen Japan geht. Und sein Team beginnt mit großem Engagement. Der Eindruck: Die Mannschaft will nach den zuletzt enttäuschenden Auftritten heute etwas gut machen.
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Doch das ändert sich schnell. Schon in Minute 11 gibt’s die erste kalte Dusche: Yukinari Sugawara überläuft Linksverteidiger Nico Schlotterbeck, flankt auf den kurzen Pfosten. Antonio Rüdiger kommt gegen Junya Ito zu spät und fälscht den Ball am Ende sogar noch ins kurze Eck ab. 1:0 für Japan. Das Experiment mit Kimmich als in den Spielaufbau einrückender Rechtsverteidiger und Schlotterbeck auf der linken Seite ist gescheitert, ehe es richtig angefangen hat.
Zwischenzeitlicher Ausgleich bringt keine Sicherheit
"Jetzt erst recht", lautet die Aufforderung der Fans per Choreographie in der ausverkauften Volkswagen-Arena. Und die deutsche Mannschaft besteht die erste Mentalitäsprobe. Nur acht Minuten später gelingt der Ausgleich: Eine von Kimmich eingeleitete schnelle Kombination über Gündogan und Wirtz an der Strafraumgrenze schließt Leroy Sané aus halbrechter Position mit links ins lange Eck ab. Sicherheit und Selbstvertrauen bringt das nicht zurück.
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Lange hält das Remis nicht. In der 22. Minute schießt Ayase Ueda die Samurai Blue wieder in Führung – und wieder erfolgt die Vorbereitung über rechts, wo Schlotterbeck erneut alles andere als Bella Figura macht.
Pfeifkonzert schon zur Halbzeit
Der Dortmunder bleibt auch in der Folge die Achillesferse der deutschen Defensive. Kurz vor dem Halbzeitpfiff legt er mit einem viel zu ungenauen Pass auf Abwehrchef Antonio Rüdiger an der Mittellinie fast den zweiten Treffer für Ueda auf. Der japanische Mittelstürmer ist allein durch – Keeper Marc-André Ter Stegen hält mit einer Glanzparade den Eintorrückstand fest.
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Zuvor waren Wirtz (30.) und Gündogan (32.) jeweils aus kurzer Distanz vor dem japanischen Tor gescheitert. Vorbereiter in beiden Fällen: der schnelle und quirlige Linksaußen Sané - Deutschlands bester Mann an diesem Abend. Doch eine Einmann-Show reicht eben nicht – nicht für Ergebniskosmetik und auch nicht den Erwartungen des Publikums: Schon zur Pause gibt’s von den Rängen ein Pfeiffkonzert.
Deutschland uninspiriert, unsauber und ungenau
Trotz der offensichtlichen Defensivschwächen nimmt Flick keine Wechsel in der Pause vor. Am Geschehen auf dem Platz ändert auch nichts. Unmittelbar nach Wiederanpfiff hat Schlotterbeck den nächsten Aussetzer - ter Stegen rettet nochmal gegen Ueda (48.). Auch in der Folge ist es der deutsche Keeper der mit großer Klasse lange eine noch höheren Rückstand verhindert.
Die Verunsicherung in den deutschen Reihen wird immer mehr sicht- und spürbar. Während die Japaner kompakt stehen und sich durch aggressives Vorchecking immer wieder zweite Bälle und gute Chancen erarbeiten, agiert Deutschland immer mehr uninspiriert, unsauber und ungenau.
Nach einer guten Stunde wechselt Flick durch, nimmt Schlotterbeck und den ebenfalls schwachen Emre Can vom Platz. Pascal Groß von Brighton & Hove Albion kommt zu seinem Auswahldebüt, auf links soll der Neu-Unioner Robin Gosens der Abwehr mehr Sicherheit geben.
Zwei weitere Treffer in der Schlussphase
Doch das Spiel endet mit einem Komplett-Desaster. Nach zwei weiteren Abwehrschnitzern schenken Takuma Asano (90.) und Ao Tanaka (90.+2). Deutschland zwei weitere Treffer ein.
Am Ende des Abends herrscht nur noch Enttäuschung – bei den Spielern auf dem Platz und den deutschen Fans, die die Mannschaft mit wütenden Pfiffen verabschieden. (wwi)