Kopf des Bürgermeisters auf Körper von Busensternchen montiert
Nacktrodel-Veranstalter muss 1.800 Euro Strafe zahlen - weil er mit diesem Foto warb
Herrscht jetzt endlich Ruhe? In einem ungewöhnlichen Prozess ist jetzt im sächsischen Marienberg ein Urteil gefallen. Es geht um eine Fotomontage, die den Kopf eines Bürgermeisters auf dem Körper des Silikon-Busensternches Ginger Costello-Wollersheim zeigt. Zu sehen war die auf einem Plakat, das für eine Nacktrodelparty im Erzgebirge warb. Der Bürgermeister fand das nicht lustig, klagte und bekam jetzt recht: 1.800 Euro Strafe wegen Beleidigung und Verstoßes gegen das Kunsturheberrecht muss der Veranstalter bezahlen. RTL-Reporter Frank Vacik hat mit den Prozessbeteiligten gesprochen. Mehr dazu – in unserem Video.
Veranstalter macht sich öffentlich über Bürgermeister lustig
Es ist nicht das erste Mal, dass der Nacktrodel-Organisator Joachim Nöske und Oberwiesenthals Bürgermeister Mirko Ernst wegen der Geschichte die Justiz beschäftigen. Schon 2019 hatte ein Richter Nöske zu einer Geldstrafe von 2.000 Euro verurteilt, berichtet die "Bild"-Zeitung.
Dem FDP-Politiker gefällt die Veranstaltung nicht, er findet sie ebenso wie die Werbeaktionen geschmacklos. Nöske hingegen lässt kaum eine Gelegenheit aus, sich öffentlich über den Bürgermeister lustig zu machen, wenngleich er mit der Verunglimpfung auf dem Plakat nichts zu tun haben will. Das sei er nicht gewesen, sagte er vor dem Prozess.
Der Richter sah das offenbar anders und verurteilte ihn jetzt zu 1.800 Euro Strafe. Bereits seit elf Jahren streiten die Kontrahenten wegen der Veranstaltung, die inzwischen auf einem Privatgelände Nöskes stattfindet.