Umsätze und Gewinne steigen nach zwei mageren JahrenAldi Nord kriegt Dank Corona die Kurve

Das Corona-Jahr 2020 war für Discounter und Supermärkte das umsatzstärkste Jahr überhaupt. Während viele Geschäfte in den Lockdown-Monaten schließen mussten, konnten die Lebensmittelläden durchgehend für ihre Kunden die Türen öffnen. Denn sie sind systemrelevant und müssen vor allem Abstands- und Hygieneregeln beachten. Auch Aldi Nord profitierte davon. Denn man mag es kaum glauben: Für die Jahre 2018 und 2019 musste Aldi Nord im operativen Geschäft sogar Verluste verzeichnen.
Umsatz steigt im Vergleich zu anderen Discountern nicht ganz so stark
Wie die Lebensmittel Zeitung berichtet, steigen bei Aldi Nord sowohl im Heimatmarkt als auch in den wichtigsten Auslandsgesellschaften Umsätze und Gewinne. Im Corona-Jahr 2020 konnte Aldi Nord den Deutschlandumsatz um 2,6 Prozent auf 13,53 Mrd. Euro (brutto) erhöhen. Die gesamte Firmengruppe schaffte ein Plus von 5,2 Prozent auf 26,63 Mrd. Euro (brutto). Das Betriebsergebnis soll bei etwa 300 Millionen Euro liegen.
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Zum Vergleich: Der Zuwachs bei den anderen Discountern viel im Schnitt mit fast 9 Prozent deutlich höher aus, die Supermärkte legten mit über 16 Prozent noch eine Schippe drauf. Kein Wunder, dass sich Lebensmittelhändler über „das beste Jahr seit Menschengedenken“ freuen durften, wie die Analyse des Marktforschers GfK ergab.
Filialen werden umgestaltet, Regionalgesellschaften geschlossen
Dass Aldi Nord unterm Strich auch in den Problemjahren 2018 und 2019 schwarze Zahlen schreiben konnte, soll laut Lebensmittel Zeitung vor allem an Erträgen aus Immobilien, Kaffeeröstereien und dem profitablen Auslandsgeschäft liegen.
Dabei hat Aldi Nord auch viel in die Filialen investiert: Mehr als fünf Milliarden Euro hat der Discounter seit Juli 2017 weltweit in die Modernisierung seiner Filialen gesteckt. Offenbar kam das Supermarktfeeling bei vielen Stammkunden nicht an: Denn die rund 2300 Filialen werden wieder schlichter gestaltet, auch das Produktangebot soll reduziert werden.
Außerdem schraubt Aldi Nord weiter an seinen Kostenstrukturen, es sollen gleich mehrere weniger rentable Regionalgesellschaften geschlossen werden, die Filialen werden dann auf angrenzende Regionalgesellschaften verteilt.
Für die knapp 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland bleibt zu hoffen, dass der Discounter die Trendwende schafft.