Reitsport-Traumpaar muss sich Lebewohl sagenNach Verletzungs-Drama: Martin Fuchs schickt sein Parade-Pferd Clooney in den Ruhestand

Clooney – ein Name, bei dem man sofort an ein Pferd denkt. Ein Pferd, das bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht wie Saint Boy verabscheuungswürdig geschlagen wurde. Nein, Clooney machte Schlagzeilen, weil der Schimmel mit Reiter Martin Fuchs DAS Reitsport-Traumpaar bildete. Doch dieses wird nun auf schmerzhafte Weise auseinandergerissen. Nach dem Verletzungs-Drama um das 16 Jahre alte Erfolgspferd müssen sich Ross und Reiter nun trennen.
Pferde-Rente in der Normandie
Zwar ist das Parade-Pferd acht Monate nach seinem schlimmen Trainingsunfall wieder auf den Hufen, aber ab jetzt gilt: Weide statt Wettkampf. Clooney, der hochdekorierte Wallach – der Weltreiterverband hat Clooney Anfang des Jahres zum „FEI Horse of a lifetime“ gekürt – wird nun nach einem erfolgreichen Pferde-Leben (Vizeweltmeister 2018 und Europameister 2019) in der Normandie seinen wohlverdienten Ruhestand verbringen. „Dort sind die Dimensionen riesig – und der Auslauf für die Pferde fast unbeschränkt“, sagte Fuchs zur „Schweizer Illustrierten“.
Für Fuchs ist es das Ende einer schillernden Ära, fast schon das Ende einer stetig prosperierenden Ehe. Beide haben sich so viel zu verdanken, haben so viel gemeinsam erlebt. Erfolge wie Niederschläge.
"Clooney ist wie ein Familienmitglied"
Nach den verpassten Olympia-Medaillen 2021 wurde Clooneys Schicksal – und auch das von Fuchs – durch einen tragischen Trainings-Unfall besiegelt. Der Wallach rutschte aus, verletzte sich an der Schulter, musste in ein Züricher Krankenhaus. „Der Unfall von Clooney war ein Riesenschock. Ich hätte nie gedacht, dass ihm auf der Weide so etwas passieren könnte“, sagte Fuchs. Mit einem Knall war Clooney Karriere vorbei.
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Doch immerhin: Auf den Hof des 29 Jahre alten Schweizers in Wängi (Kanton Thurgau) konnte er zunächst zurückkehren. Nah an seinem Reiter, seinem ganz speziellen Freund – von dem er sich jetzt verabschieden muss, um im Pferde-Paradies Normandie den Spätherbst seines Lebens zu genießen. „Wir wollen ihm einen würdigen und friedlichen Lebensabend auf der Weide ermöglichen“, so Fuchs. Und dessen Mama Renata ergänzt: „Clooney ist wie ein Familienmitglied.“ Und dient für Fuchs jetzt als Kraftgeber in der Ferne bei der Gestaltung einer erfolgreichen Zukunft. Für die Olympischen Spielen 2024 in Paris hat Fuchs bereits drei vielversprechende Pferde in Aussicht: Leone, Connor und Commissar Pezi. Noch keine Jahrhundertpferde wie Clooney, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Vor allem, wenn Pferdeflüsterer Fuchs seine Finger im Spiel hat … (mli)