Nach Rassismus-Eklat um Aaron Opoku
Drittligaspiel zwischen Duisburg und Osnabrück wird wiederholt

Das wegen einer rassistischen Beleidigung abgebrochene Drittligaspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück wird wiederholt. Das hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Donnerstag entschieden. Die Vereine hatten einen entsprechenden Antrag eingereicht. Ein Nachholtermin wurde noch nicht angesetzt.
Vereine begrüßen Wiederholung der Partie
Der stellvertretende Sportgerichtsvorsitzende Stephan Oberholz sagte zur Begründung: „Bei dem Vorfall handelt es sich um einen nicht normierten Sonderfall, der ungeachtet eines etwaigen Verschuldens der beteiligten Vereine nach Ansicht des Sportgerichts eine Spielwiederholung rechtfertigt. Emotional und moralisch halten wir die Entscheidung des VfL Osnabrück, das Spiel nicht fortzusetzen, für nachvollziehbar.“
Beide Vereine begrüßten die Entscheidung mit einer gemeinsamen Mitteilung. „Wir hoffen aber auch, dass so ein Spielabbruch einmalig bleibt“, sagte Duisburgs Präsident Ingo Wald. VfL-Präsident Holger Elixmann betonte, beide Vereine hätten „durch ihr Verhalten ein klares Zeichen gegen Rassismus und für Menschlichkeit gesetzt, der DFB hat sich im Sinne des Fußballs durch das Urteil daran angeschlossen.“
Riesen-Aufschrei am Sonntag
Es war der erste Spielabbruch wegen Rassismus im deutschen Profifußball. Osnabrücks Aaron Opoku war im Spiel am Sonntag in der ersten Hälfte in der Nähe der Eckfahne mutmaßlich rassistisch beleidigt worden, ein Fan soll Affenlaute in seine Richtung gerufen haben. Im Netz hatten sich Tausende mit Opoku solidarisiert, inzwischen hat der Betroffene sich auch selbst geäußert. Der Vorfall zog eine Welle der Empörung nach sich. (sfu/sid)