Ab sofort ist er das FamilienoberhauptNach Prinz Philips Tod: Wie Prinz Charles jetzt in die Fußstapfen seines Vaters tritt

Queen Elizabeth II, Prince Philip, Duke of Edinbugh and Prince Charles, Prince of Wales attend a Service of Celebration to Mark the 400th Anniversary of the King James Bible at Westminster Abbey on November 16, 2011 in London, England
Prinz Philip hat sein Erbe an Prinz Charles übergeben.
Chris Jackson, picture alliance

Prinz Charles (72) wird eines Tages König von Großbritannien sein – entweder, wenn die Queen (94) frühzeitig abdankt oder wenn sie stirbt. Was dann auf ihn zukommen wird, ist heute noch ungewiss, aber nach dem Tod seines Vaters Prinz Philip (1921 – 2021) bekommt der 72-Jährige bereits einen ersten Eindruck davon. Charles muss jetzt stark sein – für sein Land, für seine Familie und allen voran für seine Mutter. Denn noch lebt die Monarchin und nach dem Verlust ihres besten Freundes, größten Beschützers und der Liebe ihres Lebens wird ihr erstgeborener Sohn in dessen metergroße Fußstapfen treten. Dabei tickt Charles eigentlich ganz anders als sein Vater.

Prinz Charles und sein Vater waren grundverschieden

ARCHIV - 09.08.1951, Großbritannien, London: Prinzessin Elizabeth (r), die Prinzessin Anne in den Armen hält, und Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, der Prinz Charles trägt, stehen auf dem Gelände von Clarence House. Prinz Philip, Ehemann der britischen Königin Elizabeth II., ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Das teilte der Buckingham-Palast am 09.04.2021 in London mit. Foto: Pa/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Prinz Charles mit Papa Philip, Schwester Anne und Mama Elizabeth im Jahr 1951.
sab kde, dpa, Pa

Er war einst der kleine süße, besorgte Junge, der Heimweh hatte, sich sensibler als seine Mitschüler zeigte und sich stets unwohl gefühlt hat mit der Art, die ihm sein Vater antrainieren wollte. Denn Philip war anders: deutlich strikter, unromantischer, pragmatischer und vor allem weniger nachdenklich als Charles. Immer, wenn diese zwei Welten aufeinander prallten, lag Ärger in der Luft. Es war, als würden sich die beiden einfach nicht verstehen – egal, wie sehr sie es versucht hatten. Sie lebten auf unterschiedlichen Planeten, in verschiedenen Welten.

Mit den Jahren wuchsen Charles und Philip immer mehr zusammen – Lebenserfahrung ließ den Thronfolger lockerer und selbstsicherer werden. Vor allem nach seiner Hochzeit mit Camilla strotzte er nur so vor Elan und Ideen. So, als hätte er endlich etwas gefunden, was ihm Kraft gibt – eine Art sicheren Hafen. Das bemerkte auch Philip, der immer mehr zu seinem Sohn durchdrang. In den letzten Lebensjahren des Prinzengemahls wurde Charles zu seinem wichtigsten Ansprechpartner, wohl wissend, dass er einst in seine Fußstapfen treten würde.

So war Charles der Einzige, der seinem Papa einen Besuch abstatten durfte, als der Anfang des Jahres wochenlang das Krankenhausbett hütete. Und genau dort soll Philip sein Erbe an Charles übergeben haben. Demnach sei es der größte, letzte Wunsch des Seniors gewesen, dass sein Sohn nach seinem Tod zum wichtigsten Beschützer der Queen wird, sie unterstützt und immer ein offenes Ohr für sie hat.

Charles setzt Philips letzten Wunsch um

Prinz Charles ließ sich nicht zwei Mal bitten und setzte Philips letzten Wunsch nach dessen tragischer Todesmeldung direkt in die Tat um. So war er es, der sich trotz seiner eigenen unbändigen Trauer selbstbewusst und gefasst vor die Nation stellte und in höchsten Tönen von seinem „Pa“ schwärmte.

Und auch sonst zeigte Charles zuletzt Diplomatie – vor allem nach dem explosiven Enthüllungsinterview von Prinz Harry und Herzogin Meghan, das ihn als Vater und das Königshaus als solches zutiefst erschüttert hat. Dass die Stimmung innerhalb der Familie nicht die beste ist, dürfte zwar allen klar sein, wird aber von der Königsfamilie und vor allem von Charles nicht nach außen getragen. Immerhin geht es momentan um andere Dinge, vor allem um den Abschied einer royalen Legende und da haben Sensibilitäten keinen Platz. Wenn die Trauer einst Alltag geworden ist, muss Charles beweisen, was er wirklich von seinem Vater gelernt hat und wie sehr er tatsächlich für sein Land und seine Familie einstehen will und kann. Die beste Zeit, um zu wachsen, bis er irgendwann zum König gekrönt wird...

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Prinz Charles wird der Queen-Begleiter

Bereits im Mai soll Charles’ neues Leben als Queen-Beschützer starten. Wie bereits bekannt gegeben worden ist, soll die Monarchin dann an der Parlamentseröffnung teilnehmen – an der Seite ihres ältesten Sohnes. Und auch in Zukunft soll Charles seiner Majestät stets zu Diensten sein.