Nach Kuss-Eklat um Verbands-Chef RubialesErster männlicher Nationalspieler will nicht mehr für Spanien antreten

Ganz starke Aktion!
Jetzt springt der erste Mann den spanischen Fußballfrauen zur Seite. Weil Verbandspräsident Luis Rubiales nach seinem sexuellen Übergriff auf Weltmeisterin Jennifer Hermoso nicht zurücktreten will, pfeift Borja Iglesias auf die spanische Nationalmannschaft.
Stürmer zieht mit in den Streik
„Ich bin traurig und enttäuscht. Als Spieler und Mensch fühle ich mich durch das, was passiert ist, nicht repräsentiert“, schreibt der Stürmer von Real Betis Sevilla beim Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter). Und weiter: „Ich habe die Entscheidung getroffen, nicht in die Nationalmannschaft zurückzukehren, bis sich die Dinge ändern und solche Taten nicht ungestraft bleiben.“
Verbands-Chef Rubiales denkt gar nicht an Rücktritt
Das war passiert: Bei der Siegerehrung am vergangenen Sonntag hatte der Boss des nationalen Verbands RFEF Hermoso auf den Mund geküsst. Aus emotionalem Überschwang – und ohne Zustimmung der Spielerin.
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Heftige Kritik von allen Seiten an Rubiales’ Übergriffigkeit war die Folge – sowie eine wenig glaubhafte Entschuldigung des Funktionärs, der nicht im Traum daran denkt, aus seinem Verhalten Konsequenzen zu ziehen und zurückzutreten. Und sich sogar noch als Opfer stilisiert.
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„Für einen gerechteren, menschlicheren und anständigeren Fußball“
Mittlerweile haben Spaniens Fußball-Frauen einen Streik angekündigt. Sie wollen nicht mehr für Spanien auflaufen, solange „die aktuelle Führung“ des Verbands nicht zurücktritt. Mit Iglesias haben sie nun den ersten männlichen Nationalspieler, der sie nicht nur moralisch, sondern auch ganz aktiv unterstützt.
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Für Iglesias mehr als nur eine Ehrensache. „Für einen gerechteren, menschlicheren und anständigeren Fußball“, schreibt der Angreifer. Möglich, dass er nicht der einzige Spieler bleibt, der sich dem Protest der Frauen mit Taten anschließt. Ob sich Rubiales dann immer noch mit Händen und Füßen wehrt, seine Machtposition, die er so schamlos ausgenutzt hat, aufzugeben? (mli)